„Igelweibchen können zu dieser Jahreszeit trächtig sein. Vermehrter Stress könnte bei ihnen einen Abort auslösen“, erklärt Karolin Schütte, Tierärztin im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen. „Zudem haben in Gefangenschaft geborene Jungtiere deutlich schlechtere Überlebenschancen.“
Hat ein Igelweibchen bereits Nachwuchs, der auf ihre Versorgung angewiesen ist, kann eine unbedachte Mitnahme der Mutter für die Jungtiere den Tod bedeuten. Sie würden ohne ihre Fürsorge verhungern. Vor dem Eingreifen genau hinschauen
Tierfreunde sollten deshalb gerade im Sommer genau prüfen, ob ein Igel wirklich Hilfe benötigt.
Hilfebedürftig sind:
- Verletzte oder offensichtlich kranke Tiere
- Torkelnde oder apathische Igel
- Stark abgemagerte Igel
- Tiere mit Fliegeneiern oder Madenbefall
„Gut genährte Igel erkennt man an ihrer Birnenform, sie sind hinten breiter als vorne“, erläutert Karolin Schütte. Abgemagerte Tiere hingegen wirken wurstförmig, haben eingefallene Flanken und eine hervorstehende Hüfte. Im Nacken kann sich ein sogenannter „Hungerknick“ zeigen, eine Einbuchtung hinter dem Kopf. „Mageren Igeln fehlen oft die runden Knopfaugen, sie wirken eingefallen. Außerdem sind sie meist hochbeiniger unterwegs.“
Wer unsicher ist, sollte vor einer Aufnahme unbedingt Kontakt zu einer igelkundigen Station aufnehmen, zum Beispiel dem aktion tier Igelzentrum Niedersachsen.