„Die teilweise regelrecht mit Brot und Küchenabfällen gemästeten Tiere vernachlässigen durch das Überangebot an ungesunder Nahrung die beschwerlichere Suche nach natürlichem Futter“, sagt Diplom-Biologin Ursula Bauer von aktion tier. Vor allem bei Jungvögeln führt die einseitige Ernährung mit Brot zum Beispiel zu Wachstumsstörungen, die zu Flugunfähigkeit führen können.
Oft wird sogar verschimmeltes Brot hingeworfen – mit teilweise tödlichen Folgen. Wildvögel sind schließlich keine Müllschlucker, die Abfall verdauen können. Regelmäßige Fütterungen ziehen außerdem weitere Wasservögel an. „Durch die daraus resultierende Übervölkerung kann es gerade bei kleinen Teichen und Seen aufgrund des vermehrten Vogelkots zu einer Verschlechterung der Wasserqualität und zu einem erhöhten Krankheitsrisiko für alle Teichlebewesen kommen“, warnt aktion tier-Mitarbeiterin Ursula Bauer.
Letztendlich wird auch immer nur ein Teil des Futters gefressen. Der Rest sinkt auf den Gewässergrund, zersetzt sich unter hohem Sauerstoffverbrauch und führt zu einer Überdüngung. Algen und Bakterien vermehren sich, das Wasser beginnt zu stinken, der Teich „kippt um“. Die darin lebenden Fische sterben genauso wie viele andere Wasserlebewesen, und auch für die Schwäne, Enten, Blesshühner und Gänse ist ein derart verunreinigter Lebensraum lebensgefährlich.
Ob gefüttert werden darf oder nicht, entscheidet jede Gemeinde für sich. Wo es verboten ist, kann die Zuwiderhandlung mit einem Bußgeld von bis zu 1.000 Euro belegt werden. Unabhängig von einem Verbot bitten wir jedoch aus Tier- und Naturschutzgründen, nicht zu füttern, sondern lieber nur die Tiere zu beobachten. Brot im Gewässer schadet am Ende allen Lebewesen.