Eine tierleibe Nachbarin des Halters in Berlin-Reinickendorf konnte das Elend nicht mehr mit ansehen und nahm den Vogel schließlich einfach mit. Da sie selbst Tweety nicht behalten konnte, hat aktion tier Mitarbeiterin Ursula Bauer den Vogel abgeholt.
Tweety ist sehr scheu und ängstlich. Wir haben sie sofort in einer auf Vögel spezialisierten Tierarztpraxis untersuchen lassen. Die Wellensittichhenne war mit knapp 27 Gramm sehr mager und hatte zu lange Krallen, die ihr gleich gekürzt wurden. Eine Kotuntersuchung und der Kropfabstich waren ohne Befund.
Da Tweety keine ansteckenden Krankheiten hat, konnte sie mit anderen Wellensittichen zusammengelassen werden und lebt nun mit einer ganzen Schar Artgenossen in einer großen Voliere bei einer Papageien- und Sittichspezialistin in Schönefeld. Uns war es sehr wichtig, dass der Vogel, nachdem er immer allein gehalten wurde, nun endlich einen Partner finden kann.
Wellensittiche, die in ihrem Ursprungsland Australien zu Hause sind, leben in großen Schwärmen von bis zu 100 Tieren. Normalerweise hat jeder Vogel einen festen Gefährten, mit dem er nach Möglichkeit ein Leben lang zusammenbleibt. Die Einzelhaltung von Wellensittichen ist somit nicht artgerecht und daher Tierquälerei. Wir freuen uns, dass Tweety nun endlich ihr Vogelleben genießen kann.