Das heißt übersetzt, es gibt nur einen Weg, um zur Diagnose zu kommen: Es müssen alle anderen Ursachen, die ansonsten Grund für die jeweilige Problematik sein können, ausgeschlossen werden. Labore bieten zwar Bluttests an, die angeblich darüber Aufschluss geben, was ein Tier problemlos fressen darf und was es nicht verträgt, aber diese Tests sind salopp formuliert „Humbug“. Sie liefern zwar auf dem Papier ein Ergebnis, doch häufig ist es so, dass das Tier genau die Dinge nicht verträgt, die es laut Testergebnis essen darf und umgekehrt. Zudem sind sie teuer. Jeder Tierarzt, der up to date ist, weiß das. Empfiehlt ein Tierarzt, diesen Test durchzuführen, ist die Empfehlung nicht seriös oder der Veterinär hat eine echte Wissenslücke.
Es bleibt also nur, alle anderen Ursachen auszugrenzen. Das geht nur Schritt für Schritt. Geduld und Durchhaltevermögen durch den Besitzer sind Grundvoraussetzungen für dieses Unterfangen. Beginnen wir mit dem MagenDarm-Trakt. Eine umfangreiche Untersuchung des Stuhles kann alle relevanten Punkte abklären. Zum einen benötigt man hierfür eine sogenannte Sammelkotprobe von drei aufeinanderfolgenden Tagen. Krankheitserreger werden intermittierend ausgeschieden. Mal sind welche im Stuhl drin, mal nicht. Sammelt man Kot über einen Zeitraum von 72 Stunden, dann ist die Wahrscheinlichkeit bei nahezu 100 % Krankheitserreger zu finden, sollten welche enthalten sein. Zum anderen benötig man eine frische Stuhlprobe. Mittels dieser untersucht das Labor das Mikrobiom. Hier könnte es eine Verschiebung der Darmflora, eine sogenannte Dysbiose, diagnostizieren, zum Beispiel nach einer Antibiotikabehandlung.
Oft zeigt sich eine Unverträglichkeit beim Hund aber auch in Form von braunen, schmierigen, stinkenden Auflagerungen im äußeren Gehörgang. Manchmal ist aparterweise auch nur ein Ohr betroffen. Hier müssen zunächst Pilze, Bakterien und Milben ausgeschlossen werden, bevor wir an eine Allergie denken dürfen. Ist Juckreiz unser Leitsymptom, müssen wir sicherstellen, dass nicht Flöhe und Co. im Fell ihr Unwesen treiben und damit für das Kratzen verantwortlich sind. Im Zweifelsfall behandelt man sicherheitshalber gegen Ektoparasiten, dann können die jedenfalls nicht der Grund für den Juckreiz sein.