Warum das „gute Stück“ also nicht auftragen, wenn die Tiere sowieso schon dafür gestorben sind? „Weil das Tragen von Pelz oder Fell in der Öffentlichkeit immer bei anderen Menschen Begehrlichkeiten wecken kann“, sagt Ursula Bauer von aktion tier. Was einem gefällt, möchte man besitzen und schon wird die Nachfrage angekurbelt.
Diese kann jedoch nicht durch Altpelze befriedigt werden. „Dafür müssen unter anderem Nerze, Füchse, Marderhunde und Waschbären in typischer Massentierhaltung vor allem in Skandinavien, Russland, Osteuropa, den USA, Kanada, Polen und China für das Luxusgut Pelz in kleinen Drahtkäfigen leiden“, sagt Biologin Bauer von aktion tier. Das kurze, freudlose Leben wird nach längstens 8 Monaten durch Kopfschuss, mittels Strom oder durch Vergasen grausam beendet. Das Fell wird abgezogen, der Körper landet im Abfall.
Dann das Erbstück verkaufen? Auch keine gute Idee - aus dem gleichen Grund. Unabhängig davon, dass zahlreiche Felle von artgeschützten Tieren überhaupt nicht oder nur mit CITES- Bescheinigung vermarktet werden dürfen und man sich ziemlichen Ärger einhandeln kann.
Aber die von Pelz-Ateliers gerne gekaufte und zu trendigen Kleidungsstücken oder Accessoires umgeschneiderte Altware wird eben wieder auf der Straße getragen.
„Nur wenn wir Pelz im wahrsten Sinne des Wortes aus den Augen verlieren und komplett vergessen, besteht die Chance, dass irgendwann einmal keine Tiere mehr ihres Fells wegen misshandelt, gequält und grausam getötet werden“, sagt Ursula Bauer von aktion tier und rät: “Spenden Sie das Erbstück am besten einer Tierschutzorganisation, die es dann als Anschauungsobjekt verwenden kann“.
Mehr Informationen finden Sie auf unserer Homepage. Hier haben wir im Rahmen unserer Kampagne TODSCHICK alle Fakten zu den Themen Seide, Wolle, Leder und Pelz zusammengetragen.