„Auch unsere Haustiere werden immer älter“, so Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V.. „Das ist mit ein Grund dafür, warum wir häufig bei der Untersuchung so desaströse Situationen in der Mundhöhle vorfinden“, benennt die Tierärztin eine Ursache für das überproportional häufig auftretende Phänomen der Zahnerkrankungen bei Tieren.
Doch aus dem Dilemma des „Nichterkennens“ gibt es einen Ausweg. „Bestimmte Anzeichen lassen recht eindeutig auf eine Zahnerkrankung schließen“, so die Veterinärin. Übler Mundgeruch oder vermehrter Speichelfluss sind erste Hinweise. Einseitiges Kauen oder das wiederholte Fallenlassen von Futtermitteln während der Nahrungsaufnahme müssen den Besitzer aufhorchen lassen. Gerötetes Zahnfleisch, das womöglich zu bluten anfängt, sobald man es berührt, ist bezeichnend für eine Pathologie im Bereich der Mundhöhle. Manche Tiere mögen sich nicht ins Maul schauen lassen. Auch das kann schon ein Signal dafür sein, dass hier eine Schmerzhaftigkeit besteht.
„Schon beim Verdacht, das Tier könne Zahnschmerzen haben, sollte unbedingt ein Tierarzt aufgesucht werden“, bittet Frau Dr. Hölscher. Nur er kann wirklich beurteilen, was los ist. Unbehandelte Zahnschmerzen zermürben und werden von selbst in der Regel nicht besser. Das weiß jeder Mensch, der schon einmal darunter gelitten hat. Das Tier wird es dem Halter danken, wenn dieser die Initiative ergreift und vom Fachmann abklären lässt, ob alles in Ordnung ist.