Pressemitteilung

Wer Igel liebt, der schiebt

Sommer, die Zeit der jungen Igel. Und außerdem Hauptsaison für Gartenliebhaber. Um sich die Arbeit zu erleichtern, leisten sich viele einen Mähroboter. Dieser dreht unermüdlich seine Runden auf dem Gras und rasiert alles, was über die gewünschte Länge hinaus geht, ohne Rücksicht auf Verluste ab.

Verletzter Igel zur Behandlung im aktion tier Igelzentrum Niedersachsen Foto: © M. Görpner/ aktion tier Igelzentrum Niedersachsen

„Leider machen diese Geräte auch vor lebenden Objekten nicht halt“, warnt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., alle Tierliebhaber. Fahren die autarken Rasenmäher über die momentan umherwandernden Jungigel, tragen diese schlimmste Verletzungen davon. „Wir sehen in der Praxis leider furchtbare Sachen: Abgetrennte Gliedmaßen, Igel mit halbem Gesicht und andere gruselige Läsionen“, beschreibt die Veterinärin die möglichen Folgen eines Kontaktes mit den Rasenmährobotern.

Den wenigsten dieser derart verletzten Tiere kann man helfen, selbst wenn sie umgehend beim Tierarzt vorgestellt werden. „Die Mähmaschinen verursachen derart dramatische Verletzungen, dass die Tiere, selbst wenn sie den Unfall überstehen, nie wieder in die freie Wildbahn entlassen werden können“, beschreibt Frau Dr. Hölscher das Dilemma, vor dem der Tierarzt steht, wenn er entscheiden soll, wie der Schwerverletzte tierärztlich versorgt werden soll.

Daher sind Gartenbesitzer, die gleichzeitig Tierfreunde sind, gut beraten, auf die Mähroboter zu verzichten und den Rasen mit einem herkömmlichen Rasenmäher zu schneiden. Zum Dank werden ihnen die unversehrten Igel die lästigen Schnecken wegfuttern und somit ihren eigenen wichtigen Beitrag zum blühenden Paradies leisten.

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org