aktiontier Kampagne

Plüsch statt Tier:
denn Stofftiere fühlen keinen Schmerz

Vor allem Kaninchen, Meerschweinchen oder Katzenbabys stehen bei Kindern an Weihnachten oft ganz oben auf der Wunschliste. Mit unserer Winterkampagne „Plüsch statt Tier“ möchten wir dazu beitragen, dass weniger Haustiere gerade an Weihnachten unbedacht abgeschafft und später wieder abgeschoben werden.

15. November 2014
Ein Beitrag von Ursula Bauer
Ein Stofftier leidet nicht!
Verschenken Sie lieber ein kuscheliges Stofftier! Foto: © Both

Viele Kinder wünschen sich ein eigenes Haustier. Besonders beliebt sind niedlich aussehende Tiere mit weichem Fell zum Kuscheln und Spielen. Aber lebende Tiere eignen sich weder als Geschenk noch als Spielzeug, denn sie sind von uns abhängige, fühlende Lebewesen. Dem Wunsch eines Kindes nach einem lebenden Weihnachtsgeschenk sollten Eltern auf keinen Fall nachgeben. Denn allzu oft geht diese „Überraschung“ schief – in der Regel auf Kosten des Tieres. So werden alle Jahre wieder nach den Festtagen vermehrt Tiere ausgesetzt oder im nächsten Tierheim abgegeben.

Kinder lieben Tiere

Es gibt wohl kaum ein Kind, das keine Tiere mag. Wie wichtig Tiere für Kinder sind wissen nicht nur erfahrene Eltern, sondern auch Pädagogen und Psychologen. Mit einer Katze schmusen, ein Pony füttern, mit einem Hund herumtollen oder Fische im Aquarium beobachten. All das bereitet Kindern Freude, sorgt für seelische Ausgeglichenheit, bereichert ihr Leben und fördert eine positive Entwicklung. Es muss jedoch nicht immer gleich ein eigenes Haustier sein. Der Kontakt zu Tieren lässt sich auch auf andere Art und Weise sehr leicht herstellen. Mit dem Hund eines Nachbarn Gassi gehen, die Urlaubspflege für Haustiere von Freunden übernehmen, ein Praktikum im Tierheim, in einer Wildtierstation sowie Urlaub auf dem Biobauernhof sind nur einige wenige Beispiele. Wichtig ist, dass Kinder Tiere nicht nur als flüchtigen Freizeitspaß „konsumieren“. Erst wenn sie nicht nur anschauen und streicheln, sondern auch dauerhaft und verbindlich beim Füttern und Pflegen mithelfen, können sie Tiere wirklich wahrnehmen und erleben. Und gleichzeitig ausprobieren, ob sie den Anforderungen an eine ordentliche Tierhaltung auf Dauer gerecht werden. Haben Kinder bewiesen, dass sie durchhalten und ein gewisses Maß an Verantwortung tragen können, kann auch über ein eigenes Haustier nachgedacht werden.

Ein Haustier bedeutet lebenslange Verantwortung!

Tiere können zum Teil sehr alt werden – verschiedene Schildkröten- oder Papageienarten sogar bis zu 100 Jahre. Aber auch Hunde und Katzen haben eine Lebenserwartung von bis zu 20 Jahren. Vor der Anschaffung muss daher gut überlegt werden, ob man wirklich diese langjährige Verantwortung übernehmen kann. Des Weiteren kostet jede Tierhaltung Geld. Wer sich Hund, Katze, Maus oder Vogel unüberlegt anschafft und sich vor dem Kauf nicht umfassend über die zu erwartenden Folgekosten informiert, merkt erst hinterher, dass beispielsweise eine Hundehaltung sehr kostenintensiv ist. Rechnet man Steuern, Haftpflichtversicherung, Tierarzt, gutes Futter und Ausstattung zusammen, ist man schnell bei über 100 Euro pro Monat. Schließlich hat auch jedes Haustier seine ganz speziellen Bedürfnisse hinsichtlich der Unterbringung, der Versorgung und Pflege, für die man sich jeden Tag Zeit nehmen muss. Erfahrungsgemäß sind vor allem jüngere Kinder nicht in der Lage, die alleinige Verantwortung für eine Tierhaltung zu übernehmen. Wenn die Eltern nicht bereit sind, bei der Versorgung und Pflege mitzuhelfen und den Umgang des Kindes mit dem Tier entsprechend zu kontrollieren und zu begleiten, sollte auf eine Anschaffung verzichtet werden.

Schenken Sie zu Weihnachten lieber ein kuscheliges Stofftier!

Auch auf die Gefahr hin, erst einmal ein enttäuschtes Kindergesicht ertragen zu müssen. Erklären Sie Ihrem Kind, was die Anschaffung und Haltung eines echten Tieres bedeutet und dass ein Lebewesen als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum nicht in Frage kommt. Ein Stofftier bereitet Freude, fühlt keinen Schmerz, muss nicht gefüttert werden und leidet nicht, wenn es vergessen in der Ecke liegt. Auch ein Buch über das Wunschtier ist sinnvoll, da umfangreiches Wissen eine wichtige Voraussetzung für die eventuell spätere Anschaffung eines Haustieres sein sollte. Empfehlenswert ist außerdem ein Besuch mit dem Kind in einem Tierheim, wo man sich ebenfalls über die unterschiedlichen Tierarten und deren Bedürfnisse informieren kann.

Dipl. Biologin Ursula Bauer

Geschäftsstelle Berlin

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