Unter anderem bauen Hornissen, die Deutsche und Gemeine Wespe sowie Feldwespen ihre Nester aus zerkauten Cellulosefasern, also im Prinzip aus Papier. Daher werden sie umgangssprachlich auch „Papierwespen“ genannt. Es werden immer nur verwitterte Fasern von unbehandeltem Holz verwendet. Zum Beispiel von Gartenmöbeln, die längere Zeit im Freien standen. Auch die Oberflächen von älteren Schilfrohr- oder Bambusmatten, die häufig als Sichtschutz verwendet werden, sind beliebt. In freier Natur liefern alte Zaunpfähle oder sich zersetzende Baumstämme den begehrten Rohstoff fürs Eigenheim.
Mit Hilfe des Oberkiefers schaben die Insekten im Rückwärtsgang kleine Holzbahnen ab, die sie mit Speichel vermengen und zu einem Klümpchen drehen. Zurück bleiben helle Bahnen im Holz. Die Kügelchen werden zum Nest transportiert, auseinandergezogen und als hauchdünne Streifen mit viel Speichel angeklebt. So entstehen Waben für die Brut im Innern des Nestes sowie die meist mehrschichtige Außenhülle. Verschiedene Sorten von Holz oder andere Pflanzenmaterialien führen zu unterschiedlich farbige Streifen. Die kunstvollen und je nach Art sehr individuellen Nester werden nur für eine Saison gebaut und nie ein zweites Mal bezogen.
Es macht Freude, die emsigen Insekten beim Knabbern zu beobachten. Gehen Sie ruhig näher ran. Die Tiere sind viel zu beschäftigt, als dass sie sich um Menschen kümmern würden. Also keine Panik: die wollen nur nagen!