Schlappohren verschließen den äußeren Gehörgang nahezu wie ein Deckel und sorgen daher für schlechte Belüftung. In diesem sauerstoffarmen Milieu fühlen sich Bakterien und andere Krankheitserreger wie beispielsweise Hefepilze besonders wohl. Sie können sich dort gut vermehren und langfristig Schwierigkeiten bereiten. Breiten sie sich aus, entwickelt sich eine Entzündung des Gehörganges. Richtig schlimm wird es, wenn dieses Geschehen über einen längeren Zeitraum fortbesteht. Erstens wird es dann richtig unangenehm für den Hund. Zweites verringert sich allmählich das Lumen, also der Durchmesser des Gehörganges, durch das anhaltende Entzündungsgeschehen. Denn immer, wenn auf der Körperoberfläche ein Entzündungsprozess abläuft, versucht das Immunsystem durch Erneuerung und damit Zellvermehrung die Entzündung zur Abheilung zu bringen. Findet dies in einem Rohr statt, und letzten Endes ist der Gehörgang nichts anderes als eine Art Schlauch, verdickt sich die Hautschicht ringsum, und der Gang wird dadurch immer enger. Dieser Prozess setzt sich so lange weiter fort, bis die Ursache der Entzündung beseitigt wird. Bleibt die Heilung aber aus, reduziert sich letzten Endes das Hörvermögen, und das Tier ist am Ende des Tages wirklich taub, weil der Gang dicht ist. Schlimm, vor allem weil es vermeidbar ist.
Eine Entzündung im Ohr erkennt der/die Besitzer:in am muffigen Geruch, wenn er/sie den Ohrlappen anhebt, und am Ausgang des Ganges riecht. Meist kann man im selben Atemzug (hier im wahrsten Sinne des Wortes) auch braune schmierige Beläge ausmachen, die die Windungen der Innenseite der Ohrmuschel auskleiden. Oft paart sich das ganze Geschehen mit Juckreiz. Um demselben Abhilfe zu schaffen, legt der Vierbeiner sich dann gerne seitlich mit dem Kopf auf den Boden, hebt dabei womöglich noch den Popo in die Höhe, und reibt in dieser seltsamen Position die betreffende Ohrmuschel am Teppich, der Wiese oder im Schnee entlang. So versucht er dem juckenden Gefühl Herr zu werden.