Animal Hoarding | Tierheim 'aktion tier Zossen'

Animal Hoarding - Fall Brandenburg LK Elbe-Elster

Ende Dezember haben drei Mitarbeiterinnen aus unserem Aktion Tier Tierheim Zossen insgesamt 7 behördlich beschlagnahmte Katzen aus einer typischen Messiewohnung im Landkreis Elbe-Elster (Brandenburg) geholt.

Das Leben in der Messiewohnung hat die Katzen krank gemacht. Foto: © aktion tier Tierheim Zossen e.V.

Die Halterin musste wegen gesundheitlicher Probleme in ein Krankenhaus. Schon eine lange Zeit konnte sie sich nicht mehr um sich und ihre Katzen kümmern. Nun wurde das ganze Elend bemerkt und dem zuständigen Veterinäramt mitgeteilt. Die unkastrierten Katzen lebten in Müll und Unrat, überall lag Kot und es stank nach Urin und verdorbenen Lebensmitteln. Zwei tote und fast vollständig verweste Katzen lagen in Weidenkörbchen. Ihre Körper waren voller Schmeißfliegen-Larven. Sie hatten die schlimmen Zustände nicht überlebt. Wie zwei weitere Leidensgenossen, die kurz vorher von Mitarbeitern einer Tierkörperbeseitigungsanlage abgeholt worden waren. Der mit 11 Tieren ungewöhnlich große Bestand ist wahrscheinlich durch unkontrollierte Vermehrung entstanden. Das Tierheim-Team hat schon viel erlebt, aber diese Müllwohnung war doch wieder eine besonders ekelerregende Herausforderung. Zu den üblen Gerüchen und der Entdeckung der toten Tiere kam noch die Sorge, dass sich weitere „Überraschungen“ in den Müllbergen befinden könnten, welche zum Teil umgeschichtet und durchwühlt werden mussten.

Nur eine der verschreckten Katzen ließ sich anfassen. Die anderen wurden mit Keschern und Lebendfallen eingefangen. Der Gesundheits- und Pflegezustand der Samtpfoten entspricht den katastrophalen hygienischen Zuständen in der Wohnung und der mangelhaften Versorgung durch die Halterin. So sind die meisten Katzen stark abgemagert, zum Teil an Katzenschnupfen erkrankt und alle Tiere leiden an massivem Parasitenbefall (u.a. Band- und Spulwürmer sowie Flöhe). Die Blutuntersuchungen ergaben außerdem bei einigen der Katzen Leber- und Nierenschäden sowie Bauchspeicheldrüseninsuffizienzen.

Wir werden unsere Pfleglinge jetzt erst einmal im Tierheim in Zossen aufpäppeln und später in gute Hände vermitteln. Für die Halterin wird ein Tierhalte- und Betreuungsverbot angestrebt und wir hoffen, dass auch diese menschliche Tragödie noch ein gutes Ende nimmt.

Wer das Tierheim unterstützen und für die Versorgung der Katzen etwas spenden möchte, kann gern diesen Link nutzen.

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.