Pressemitteilung

Bitte keine getrocknete Meerestiere kaufen!

Millionen von Seesternen, Seepferdchen, Muscheln, Seeigeln und Schnecken werden jährlich getötet, um sie in Souvenirläden an Touristen zu verkaufen. Zur Dekoration oder als Bastelartikel werden die getrockneten Meerestiere und ihre Gehäuse einzeln oder auch in Körbchen zu einem meist sehr geringen Preis angeboten.

Solche Körbchen mit getrockneten Meerestieren, Muscheln und Schneckengehäusen gibt es für ein paar Euro zu kaufen. Foto: © aktion tier, Ursula Bauer

Sie stammen größtenteils aus dem asiatischen Raum, selbst wenn sie am Bodensee oder an der Adria verkauft werden. „Vor allem auf den Philippinen, in Indonesien und China holen Fischer, die nur ein paar Cent pro Exemplar erhalten, die Tiere aus dem Wasser“, sagt Biologin Ursula Bauer von aktion tier. Zwischenhändler kaufen die Ware, säubern, sortieren und trocknen sie und verkaufen sie dann weiter an Exporteure, die sie in die ganze Welt liefern.

Der Massenfang von Meerestieren führt zu Überfischungen, wodurch das Gleichgewicht der lokalen Lebensräume, in dem jede Tier- und Pflanzenart miteinander interagiert und bestimmt Aufgaben übernimmt, gestört wird. Ein beeinträchtigtes Ökosystem kann sich nur schwer erholen und wird seine wichtigen Funktionen wie etwa die Reinigung der Luft oder des Wassers vielleicht nie mehr erfüllen können.

Hinzu kommen Artenschutzprobleme, da die gesetzlichen Bestimmungen leicht zu umgehen sind. So werden auch streng geschützte Tiere verbotenerweise wild gefangen und erforderliche Ausfuhrgenehmigungen können bei korrupten Beamten einfach gekauft werden. Außerdem sind die Zollbehörden der Importländer häufig mit der Kontrolle der riesigen Mengen an Schneckengehäusen und Muscheln überfordert.

„Diese Tiere gehören ins Meer und nicht getrocknet ins Badezimmer oder, als Nippes verarbeitet, ins Regal, wo sie verstauben“, sagt Ursula Bauer abschließend.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.


aktion tier e.V.
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Berlin

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