Um diese Wissenslücken zu schließen, muss man sich mit dem Wesen dieser Erkrankung vertraut machen: Vereinfacht ausgedrückt hängt der Hundemagen an Bändern befestigt in den Bauchraum hinein. Je größer der Hund ist, desto länger sind diese Bänder und desto größer ist die Gefahr. Nach der Fütterung ist der Magen schwer und voll und schwingt bei Bewegung wie ein Pendel im Bauchraum hin und her. Tobt der Hund nun mit gefülltem Magen wild auf der Wiese herum oder wird er im Spiel zu Hause über den Rücken auf dem Teppich herumgerollt, kann es passieren, dass sich der an den Bändern hängende volle Magen einmal um die eigene Achse verdrillt. So schnell kann es gehen, und schon ist die Magendrehung passiert. Oft wird in diesem Zusammenhang die Milz mitverdreht, da sie am selben Aufhängeapparat befestigt ist. Dies kann das Geschehen zusätzlich dramatisieren. Der Vorgang der Verdrehung an sich ist nicht schmerzhaft und zunächst auch nicht schlimm. Doch von allein dreht sich der Magen nun nicht mehr selbst zurück. Der darin enthaltene Futterbrei kann nicht mehr in den Darm weiterwandern. Es bildet sich Gas, was die Verdrehung zusätzlich verfestigt. Doch das ist noch nicht das Hauptproblem. Die eigentliche Krux an der Sache ist, dass die Blutgefäße, die die Magenwand versorgen, durch die Verdrillung abgequetscht werden. Die Magenwand wird nicht mehr mit Blut versorgt. In der Folge stirbt sie ab. Und ohne Magen kann ein Tier nicht leben.
Die Magendrehung – ein echter Notfall
Manche Hunderassen sind eher selten betroffen, bei anderen tritt eine Magendrehung richtig häufig auf. Wohl dem, der gewappnet ist und weiß, wer besonders gefährdet ist, wie sich eine Drehung bemerkbar macht und was im Ernstfall zu tun ist, oder noch besser – wie eine Magendrehung vermieden werden kann.

Was führt zu einer Entzündung der Blase?
Die Symptomatik einer Blasenentzündung, in der Fachsprache auch Zystitis genannt, kennen wir jetzt. Es gibt für sie harmlose Auslöser, aber auch ernstzunehmende Ursachen. Meist werden Blasenentzündungen bei unseren Haustieren durch Bakterien hervorgerufen. Die Keime sitzen im Fell rund um den Ausführungsgang der Harnröhre. Durch das Belecken der Genitalien können sie in das Innere der Harnröhre gelangen und steigen von dort in Richtung Blase auf. Bei weiblichen Tieren passiert dies häufiger als bei männlichen, da die Harnröhre bei ihnen kürzer ist und die Bakterien damit keine lange Strecke zurücklegen müssen. So haben sie bei weiblichen Tieren ein leichteres Spiel und landen schneller in der Blase. Doch auch andere schwerwiegendere Erkrankungen führen zu Blasenproblemen. Hierzu gehören Harnsteine oder auch Tumore. Speziell bei Katzen gibt es noch eine Sonderform einer Zystitis. Sie wird ohne die Beteiligung von Bakterien durch Stress ausgelöst. Sehr junge oder auch sehr alte Tiere mit schwachem Immunsystem sind häufiger von Blasenerkrankungen betroffen als mittelalte Individuen. Eine Blasenentzündung heilt nur selten von selbst ab. Ein Gang zum Tierarzt ist unerlässlich. Denn auch, wenn wir es zunächst nur mit einer eher harmlosen Blasenentzündung zu tun haben, steht im Raum, dass diese aufsteigen kann und womöglich die Nieren mit in Mitleidenschaft gezogen werden. So weit sollte es besser nicht kommen.
Was passiert beim Tierarzt?
Zum Termin in der Tierarztpraxis nimmt man am besten gleich eine Urinprobe seines Tieres mit, damit diese in der Praxis untersucht werden kann. Das gelingt durch das Auffangen des Urins beim Spazierengehen mit einer Schöpfkelle oder einem großen Suppenlöffel in der Hand. Sobald der Patient anfängt, Urin abzusetzen, hält man die Kelle unter den Strahl und füllt nach dem Auffangen die Flüssigkeit in ein sauberes, mit heißem Wasser ausgespültes Marmeladen- oder Gurkenglas. Der Urin sollte im besten Fall frisch und maximal wenige Stunden alt sein. Gelingt dies nicht, kann der Tierarzt in der Praxis die Blase punktieren. Das hört sich schlimmer an, als es ist. Im Prinzip liefert dieses Punktat sowieso die besten Ergebnisse, da es direkt aus der Blase stammt und durch nichts kontaminiert ist. Eine Blutentnahme gibt außerdem Hinweise darauf, ob im Tierkörper eine Entzündung vorliegt. Vor Ort können dann zudem mit dem Mikroskop und bestimmten Teststreifen sowie einem sogenannten Refraktometer etliche Eigenschaften des Urins untersucht werden. Mit Hilfe dieser Diagnostik kann man zumindest ziemlich sicher sagen, ob Bakterien im Urin sind oder nicht. Um herauszufinden, welche Keime genau im Urin enthalten sind, muss die Probe in der Regel an ein Labor gesendet werden. Im Anschluss daran wird vom selben Labor ein sogenanntes Antibiogramm erstellt. Das sagt uns, welches Medikament im jeweiligen Einzelfall wirksam ist.
Welche Therapie wird eingeleitet?
Das hängt von der Ursache ab. Sind Bakterien der Auslöser für die Entzündung, verordnet der Tierarzt ein entsprechendes Antibiotikum, wie vom Labor empfohlen. 48 Stunden nach der ersten Gabe tritt in der Regel Besserung ein; die Bakterien sterben ab. Schmerzmittel und Entzündungshemmer können helfen, die Zeit bis dahin zu überbrücken, um es dem betroffenen Vierbeiner damit leichter zu machen. Sind Steine die Ursache, muss eventuell die Blase in einer Operation eröffnet werden, um Konkremente zu entfernen. Eine Futterumstellung ist dann nötig, um eine Neubildung zu verhindern. Auch bei Tumoren kommt man um eine chirurgische Resektion nicht umhin. Leidet die Katze unter einer stressbedingten Zystitis, ist der beste Weg, die Ursache zu finden und diese abzustellen. Das hört sich nur leider oft leichter an, als es in der Praxis nachher umzusetzen ist. Hier ist echte Detektivarbeit gefragt. In Frage kommen von prügelnden Nachbarskatzen über neue Sofas jede Menge mögliche Auslöser, die die Katze nerven. Bei genauer Ursachenforschung sind die meisten Blasenerkrankungen unserer Haustiere gut zu therapieren und kommen, sind sie einmal richtig ausgeheilt, erfreulicherweise auch nicht so schnell wieder.