aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen

Einweihung des neuen Wildkatzengeheges

Dringend erwartet wurde die Eröffnung der Anlage durch fünf Wildkatzen, die sich zur Pflege in der Wildtierstation befinden und bislang in kleineren und weniger geeigneten Gehegen ausharren mussten. Drei im Herbst 2015 geborene Katzenwelpen, die als Findeltiere in die Station eingeliefert wurden, konnten in Anwesenheit der Gäste in das Außengehege entlassen werden.

Junge Wildkatze
Bei den aufgenommenen Tieren handelt es sich überwiegend um Straßenverkehrsopfer oder junge Wildkatzen, die mit Hauskatzenwelpen verwechselt und von Tierfindern unberechtigt mitgenommen werden. Foto: © aktion tier Wildtierstation Sachsenhagen

Mit Fauchen und Knurren machten die noch halbwüchsigen Jungtiere deutlich, dass es sich bei Wildkatzen nicht um Kuscheltiere handelt. Finanziert wurde dieses mit knapp 38.000 Euro teuerste und größte Bauprojekt im Jahr 2015 durch Spendengelder, die über zwei Jahre angespart wurden. Die fehlende Restfinanzierung übernahm dankenswerterweise die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung. Das Team der Wildtierstation dankt auch allen privaten Spendern die uns beim Bau unterstützt haben!

Da es bislang kein speziell für Wildkatzen konzipiertes Gehege gab, konnten die Tiere nur in kleineren Gehegen oder Bunkeranlagen ohne Außengehege untergebracht werden. Da aufgrund der positiven Bestandsentwicklung in Niedersachsen in den letzten vier Jahren deutlich mehr Wildkatzenpfleglinge ihren Weg in die Wildtierstation gefunden haben und auch in Zukunft damit zu rechnen ist, wurde ein neues Gehege für Wildkatzen dringend notwendig. So können diesen bessere Bedingungen geboten und sie optimal auf die Auswilderung vorbereitet werden.

Insgesamt stehen nun drei Innengehege mit einer Grundfläche von 50 m² und zwei Außengehege mit einer Grundfläche von 108 m² zur Verfügung, die es erlauben, mehrere Wildkatzen gleichzeitig zu halten. Durch die Unterteilung des Geheges können diese je nach Gesundheitszustand, Sozialstruktur und Alter getrennt oder gemeinsam gehalten werden. Auch die Auswilderung einzelner Tiere ist so möglich.

Zum Hintergrund

Die aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation nimmt als eine der größten Auffangstationen für einheimische Tierarten in Norddeutschland in den letzten Jahren regelmäßig verletzte und verwaiste Wildkatzen- Pfleglinge auf. Dabei handelt es sich überwiegend um Straßenverkehrsopfer oder junge Wildkatzen, die mit Hauskatzenwelpen verwechselt und von Tierfindern unberechtigt mitgenommen werden. Seit dem Jahr 2012 hat die Wildtierstation 22 Wildkatzen aufgenommen.

Dr. Florian Brandes

Stationsleiter, Fachtierarzt für Wildtiere und Artenschutz