Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier e.V., berichtet aus der Praxis: „In diesen Tagen werden Hunde und Katzen häufig von Bienen, Hummeln oder Wespen gestochen". Das arme Opfer ist im ersten Moment völlig wesensverändert und läuft unruhig und desorientiert umher. „Das Tier kann den Schmerz nicht zuordnen und ist deshalb total von der Rolle“, begründet die Veterinärin das anfallartige Verhalten der Vierbeiner.
Oft sind Kopf und Pfoten unserer Schnüffelnasen betroffen. Kurze Zeit nach dem Einstich treten massive Schwellungen auf. „Vor allem im Gesicht kann das schlimm aussehen. Der Halter erkennt seinen Liebling kaum wieder. Erwischt es die Pfoten, laufen Hund und Katze von jetzt auf gleich auf drei Beinen“, beschreibt die Tierärztin in diesen Fällen das Gangbild.
„So dramatisch es zunächst aussieht, Insektenstiche heilen so gut wie immer problemlos ab“, beruhigt Frau Dr. Hölscher besorgte Tierbesitzer. „Meist reicht es, die Stelle zu kühlen“, gibt sie mit als Rat auf den Weg. Einzig bei Stichen innerhalb des Maules oder der Speiseröhre oder auch wenn das Tier allergisch auf Stiche reagiert, kann es ernst werden, und der Halter sollte schnellstmöglich eine Tierarztpraxis aufsuchen.
Weiß der Besitzer bereits im Vorfeld, dass sein Tier unter einer Insektenstich-Allergie leidet, sollte er auf den Spaziergängen eine Notfallspritze mit sich führen. Diese kann er sich zur Sicherheit bei seinem Tierarzt besorgen, der ihm im Vorhinein auch erklärt, wie diese zu verabreichen ist. So kann der Tierhalter im Ernstfall entsprechend eingreifen und gegensteuern, um das Schlimmste zu verhindern.