Hauskatzen | Ratgeber Tiermedizin

FIV - Krankheit bei Katzen

FIV ist die Abkürzung für eine Erkrankung, die durch ein Virus hervorgerufen wird, mit dem Katzen sich infizieren können. Es verursacht bei ihnen eine Immunschwäche, die jedoch lange Zeit nach der Infektion symptomlos bleiben kann und manchmal nur durch Zufall entdeckt wird.

Foto: © aktion tier Zossen, Brüning

Es handelt sich um Retrovirus, das in der Fachsprache Felines Immundefizienz Virus genannt wird. „FIV“ ist also die Abkürzung für die drei Anfangsbuchstaben. Katzenliebhaber sprechen eher von Katzen-AIDS, wenn sie sich über diese Krankheit unterhalten. AIDS deshalb, weil die Folgen dieser viralen Erkrankung denen ähneln, die die HIV-Infektion beim Menschen mit sich bringt. Allerdings ist das Virus NICHT von Katze auf Mensch übertragbar. Katzenhalter, deren Katze erkrankt ist, müssen sich also keinerlei Sorgen machen, dass sie selber sich anstecken könnten.

Wie überträgt sich das FIV-Virus?

Katzen infizieren sich mit dem Erreger über Blut und Speichel anderer erkrankter Katzen. Das Virus wird damit vor allem durch Beißereien übertragen. Aber auch eine Infektion beim Deckakt, im Spiel und bei der Körperpflege ist möglich. Es kann sein, dass eine infizierte Katze lange Zeit unbeeinträchtigt bleibt. Das Virus sorgt allerdings ganz allmählich für den Zusammenbruch des Immunsystems. Die Abwehrkräfte des Tieres nehmen ab. Kommt jetzt ein anderer Keim, sei es ein Virus, ein Bakterium, ein Parasit oder ein Pilz daher, der gesunden Schmusetigern kaum Probleme bereiten würde, wird unsere FIV-Katze richtig krank. Ihr Immunsystem wird mit dem Angreifer einfach nicht mehr fertig. Letzten Endes verstirbt sie unter Umständen sogar.

Bleibt die Katze in der Wohnung kann sie auch mit FIV sehr alt werden...

Deshalb sollten FIV-Katzen in der Wohnung oder im Haus gehalten werden. Dort ist die Wahrscheinlichkeit gering, sich mit irgendeinem Erreger zu infizieren, dem sie nicht mehr Herr werden würden. Außerdem können FIV-Katzen auf diese Weise keine anderen bis dato gesunden Katzen anstecken. Denn im schlechtesten Fall genügt schon das Trinken aus einem gemeinsamen Wassernapf oder Fressen aus einer Futterschüssel, um das Virus zu übertragen. Allerdings ist die Übertragung durch Bisse sehr viel wahrscheinlicher. Bleibt die Katze in der Wohnung kann sie auch mit FIV sehr alt werden. Der Tierhalter sollte darauf achten, dass er außerhalb seiner vier Wände keine kranken Katzen streichelt, um die eigene Katze zuhause nicht zu gefährden.

Kann ich als Halter einer FIV-Katze Katzen von Bekannten anstecken?

Da das Virus in der Umwelt wenig widerstandfähig ist und schnell kaputtgeht, muss der Halter einer FIV -positiven Katze im Gegenzug keine Sorgen haben, dass er Katzen außerhalb seiner Wohnung mit FIV infiziert. Er darf also alle Katzen seiner Freunde und Bekannten sehr wohl streicheln ohne dass diese gefährdet sind. Risikoreich ist das nur für die FIV-Katze zuhause.

Tierliebhaber müssen keinerlei Vorbehalte haben

Eine Impfung gegen FIV gibt es in Deutschland bis dato nicht. Genauso wenig kann FIV bis heute therapiert werden. Die Diagnose FIV wird mittels einer Blutprobe stellt. Doch Tierliebhaber, die mit dem Gedanken spielen, sich eine reine Wohnungskatze zuzulegen, müssen in der Summe keinerlei Vorbehalte haben. FIV-Katzen brauchen kein Spezialfutter und verursachen auch ansonsten keine Mehrkosten im Gegensatz zu anderen Katzen.

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.