Insekten, Spinnentiere und Schnecken | Insekten

Hornissennest an der aktion tier- Geschäftsstelle

Passend zu unserem Sommerthema Wespen hatten sich Mitte August Hornissen an einem Fenster unserer Berliner Geschäftsstelle ein Nest gebaut.

Hornissennest am Fenster der aktion tier Geschäftsstelle. Foto: © aktion tier, Ursula Bauer

Es war noch nicht sehr groß und offensichtlich ein Neubau. Normalerweise gründet eine Jungkönigin nach der Überwinterung im Frühjahr ein frisches Nest. Nur ausnahmsweise, zum Beispiel wenn das alte Nest zerstört wurde oder zu klein geworden ist, bauen die Hornissen auch später im Hochsommer an einem neuen Standort.

Typisch für alle Wespen war der „Müllplatz“ mit Kot und vertrockneten Larven unter dem Nest. Hornissen legen viel Wert auf Sauberkeit, reinigen ständig ihre Behausung und entfernen dabei Larven, die abgestorben oder nicht lebensfähig sind.

Unsere heimische Hornisse (Vespa crabro) ist die größte Wespenart Deutschlands und steht unter besonderem Schutz. Ohne Ausnahmegenehmigung dürfen weder die Tiere getötet noch die bewohnten Nester zerstört werden.

Unsere heimische Hornisse (Vespa crabro) ist die größte Wespenart Deutschlands und steht unter besonderem Schutz. Foto: © Ursula Bauer

Da die großen Insekten friedfertig sind, solange sie nicht gestört werden, ließen wir einfach das Nest in Ruhe und hielten das Fenster geschlossen. Einzelne Hornisse, die sich sehr selten ins Büro verirrten, fingen wir sie vorsichtig ein und brachten sie wieder nach draußen. Sonst haben wir keine Maßnahmen ergriffen. Schließlich sterben alle Arbeiterinnen, Drohnen und die alte Königin ab Mitte September. Nur die befruchteten Jungköniginnen überleben und suchen sich einen Überwinterungsplatz. Das verlassene Nest haben wir dann entfernen, was erlaubt ist. Wo es nicht stört, kann man es auch einfach hängen lassen, da alte Nester kein weiteres Mal genutzt werden.

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.