So ein Neubau im Hochsommer ist relativ ungewöhnlich – normalerweise findet die Nestgründung im Frühling statt. Vermutlich wurde das alte Nest zerstört oder war zu klein geworden.
Unter dem Nest findet sich der typische „Müllplatz“ mit Kot und vertrockneten Larven. Hornissen legen viel Wert auf Sauberkeit, reinigen ständig ihr Nest und entfernen dabei Larven, die abgestorben oder nicht lebensfähig sind.
Unsere heimische Hornisse (Vespa crabro) ist die größte Wespenart Deutschlands und steht unter besonderem Schutz. Ohne Ausnahmegenehmigung dürfen weder die Tiere getötet noch die bewohnten Nester zerstört werden. Da die großen Insekten friedfertig sind, solange sie nicht gestört werden, lassen wir das Nest in Ruhe und halten das Fenster geschlossen. Sollte sich eine Hornisse ins Büro verirren, fangen wir sie vorsichtig ein und bringen wir sie wieder nach draußen.
Ab Mitte September stirbt das Volk bis auf die Jungköniginnen, die einen Platz zum Überwintern suchen. Dann kann das verlassene Nest entfernt werden oder man lässt es einfach hängen, da es kein zweites Mal genutzt wird.