Mitte März 2014 erhielten wir den Hinweis auf eine verletzte Katze im sächsischen Diera. Unter der angegebenen Adresse fanden wir ein abseits gelegenes Einfamilienhaus vor. Im Garten hielten sich mehrere Katzen auf, die augenscheinlich an starkem Katzenschnupfen litten. Die Tür des Hauses stand offen und nachdem wir vom Eigentümer die Erlaubnis erhalten hatten, gingen wir rein. Drinnen herrschte ein unvorstellbares Chaos: Berge von Müll und Abfall, verschimmelte Essenreste, verdreckte Katzenklos.
Da sich die meisten Katzen auf dem Gelände um das Haus herum aufhielten, konnten wir an diesem Tag nur 4 Tiere einfangen und im Tierheim in Meissen gleich tierärztlich versorgen lassen. Die Katzen litten unter Parasiten wie Flöhe und Zecken und teilweise starkem Ohrmilbenbefall. Ein älterer roter Kater hatte ein katastrophales Gebiss. Unter anderem waren alle 4 Eckzähne abgebrochen, die vereiterten Stummel steckten noch im Kiefer. Uns war klar, dass man in diesem Fall nicht nur den Tieren, sondern auch dem Bewohner, einem 50-jährigen, alleinstehenden Mann, helfen sollte. Hier war auch ein Menschenleben völlig aus dem Ruder gelaufen.