Anders verhält es sich mit den meisten Wildbienen-Arten, von denen bereits über 5% vom Aussterben bedroht und über 35% als im Bestand gefährdet eingestuft werden. Wird das Sterben der Wildbienen-Arten nicht gestoppt, wird auch der Mensch die Folgen spüren. Denn die kleinen Insekten bestäuben landwirtschaftliche Nutzpflanzen wie Obst und Gemüse und sorgen dadurch für gute landwirtschaftliche Erträge, was dem Menschen unmittelbar zu Gute kommt. Wildbienen befruchten darüber hinaus aber auch viele heimische Wildpflanzen und tragen damit zum Erhalt des für unser Ökosystem so wichtigen Artenreichtums bei.
Im Vergleich zur Honigbiene sind Wildbienen um ein Vielfaches schneller und effizienter.
So kann eine Wildbiene täglich bis zu 5000 Blüten bestäuben, während die Honigbiene nur maximal 300 Blüten schafft. Etwa 650 Weibchen der Wildbienenart Gehörnte Mauerbiene (Osmia cornuta) sind in der Lage, einen Hektar blühende Apfelbäume zu bestäuben. Nimmt man Honigbienen, muss für die gleiche Fläche mindestens ein Volk mit etwa 20.000 Arbeiterinnen eingesetzt werden. Vor allem im gewerblichen Obstanbau werden daher zunehmend gezüchtete Hummeln und Mauerbienen eingesetzt, die es bereits im Handel zu kaufen gibt.