Sie wurde bereits in allen Teilen Deutschlands nachgewiesen und erfährt nun, vermutlich durch die vermehrten innerdeutschen Urlaubsfahrten während der Pandemie, einen neuerlichen Schub.
Sie beißt vorzugsweise Hunde und Pferde, gelegentlich aber auch den Menschen. Gut zu erkennen ist sie an ihrem in Brauntönen marmorierten Rückenschild. Im Gegensatz zu ihren in Deutschland seit Jahren etablierten Verwandten ist sie schon bei Temperaturen um die 4 °C aktiv auf der Suche nach Wirten, die sie beißen könnte. Wissenschaftler haben sogar nachgewiesen, dass auch nächtlicher Bodenfrost sie von der Wanderschaft nicht abhalten kann. Zu allem Überfluss hat die neue Zecke noch eine unliebsame Überraschung mit im Gepäck. Neben den üblichen Krankheiten, die von Zecken übertragen werden, ist sie zudem Überträger der Babesiose, einer Erkrankung, die man bisher nur aus dem Ausland kannte. Sie führt zu hohem Fieber und zur Zerstörung der roten Blutkörperchen und kann damit rasch zum Tode führen.
Aus diesen Tatsachen müssen Tierhalter einen wichtigen Schluss ziehen. Sie sollten ihr Tier ab sofort ganzjährig gegen Zecken schützen. Tierärzte hingegen sind gut beraten, nun eine weitere Infektionskrankheit auf dem Schirm zu haben. Immer wenn ein Tier an Blutarmut leidet und dabei hohes Fieber hat, sollten sie jetzt auch an Babesiose denken, auch wenn der Patient bis dato nicht im Ausland war. Wird die akute Krankheit schnell erkannt, hat das Tier eine Chance zu überleben.