Bis zu 3.000 Tonnen der Tiere sollen den Ankündigungen nach in der neuen Farm pro Jahr gezüchtet, geschlachtet und verkauft werden. Dies entspricht rund einer Million Tieren. Mehr als 60 Millionen Euro sollen bereits in die Planung investiert worden sein. Es ist die Rede von bis zu 1.000 Gemeinschaftsbecken auf zwei Etagen im Hafen von Las Palmas, der Inselhauptstadt. Der Fischereikonzern reagiert mit der Planung der Anlage auf eine global wachsende Nachfrage nach Pulpo. Traditionell gehörten vor allem Spanien, Italien, Griechenland, Japan und Mexiko zu den Hauptabnehmern, mittlerweile aber wird mit Tintenfischfleisch weltweit viel Geld verdient: Rund 350.000 Tonnen Oktopus werden jährlich gefangen, das bedeutet nach Angaben der britischen BBC einen Umsatz von fast 2,5 Milliarden Euro.
Die Pläne der spanischen Firma sorgen für Aufmerksamkeit, weil es bisher weltweit noch niemandem gelungen ist, Kraken im größeren Stil und in Massentierhaltung erfolgreich zu züchten.
Tintenfische sind Einzelgänger, sie leben in großer Tiefe und oft völliger Dunkelheit und sind aufgrund ih res natü rlichen Verhaltens völlig ungeeignet, um in Gruppen oder gar in Massen gehalten zu werden. In der geplanten Tintenfischfabrik sollen pro Kubikmeter Wasser 10-15 Tiere gehalten werden, voraussichtlich unter permanenter Beleuchtung, um die Wasserqualität kontrollieren zu können. Doch auch bei sauberem Wasser ist hier der Stress für die Tiere programmiert. Tierschützer warnen bereits vor Kannibalismus, der auftreten kann. Sogar der Konzern selbst rechnet damit: Die sogenannte Ausfallquote, also der Anteil der Tiere, der schon vor dem regulären Ende der Mastdauer stirbt, soll bei bis zu 15% liegen.