Etwa 15 Minuten täglich muss der Besitzer einer Langhaarkatze in die Fellpflege seines Stubentigers investieren. Tut er dies nicht, drohen Verfilzungen, die tatsächlich so kompakt werden können, dass die arme Katze in einem Ganzkörperpanzer steckt. Bewegt sich das Tier, zwickt und zwackt es, weil die Fellknoten an der Haut zerren. Schwer vorstellbar, aber den Tatsachen entsprechend und leider alles andere als selten.
Damit die Katzen sich die tägliche Prozedur mit der Büste gefallen lassen oder diese im besten Fall sogar genießen können, muss schon in den ersten Lebensmonaten damit begonnen werden, das Tier an den Bürstvorgang zu gewöhnen. Es sollten zunächst weiche Borsten zum Einsatz kommen, und natürlich freut sich die Kleine, wenn sie dabei viel gelobt wird und es vielleicht die eine oder andere Leckerei dazu gibt. So wird der Schmusetiger positiv konditioniert und er kann dem eher unangenehmen Vorgang trotzdem etwas Positives abgewinnen. Später, wenn das Fell richtig entwickelt ist, muss der Besitzer schon zu Metallborsten greifen, wenn er der Haarpracht Herr werden möchten.
Vor allem wenn Katzen älter werden und sich aufgrund beginnender Arthrose nicht mehr so gut putzen können, da alle Bewegungen mehr oder weniger weh tun, zahlt sich die Gewöhnung an die Fellpflege durch den Tierhalter besonders aus. Denn spätestens jetzt würde das lange Fell verfilzen, wenn der Besitzer nicht unterstützt. Und hat der Verfilzungsprozess erst einmal eingesetzt, gibt es meist kein Halten mehr. Egal mit welcher Bürstenform es nun versucht wird, durch die festen Filzbollen ist kein Durchkommen mehr möglich. In diesem Stadium zur Schere zu greifen ist nicht ratsam. Es lässt sich kaum unterscheiden, wo das Fell endet und die Haut beginnt. Versuchen Halter die Filzknoten mit der Schere herauszuschneiden, entstehen oft hässliche Verletzungen. Danach wird sich die Katze sicher gar nicht mehr bürsten lassen.