Animal Hoarding | Tierschutzfälle mit Nutztieren

Update im Animal Hoarding Fall Barsinghausen: Pferdehaltung endlich untersagt

Bereits seit dem Jahr 2008 stand Sandra K. immer wieder wegen ihrer katastrophalen Pferdehaltung in Barsinghausen bei Hannover in der Kritik. Nun endlich ist Bewegung in diesen schlimmen Tierschutzfall gekommen. Frau K. musste die Pferde und Ponys abgeben.

Pferd im Hausanbau.
Ein Pferd lebt im Hausanbau. Foto: aktion tier e.V./Bauer

Auf einen Hilferuf des Tierschutzvereins Barsinghausen Anfang 2012 hin hatte aktion tier immer wieder die vor Ort festgestellten Missstände dokumentiert und, mit Beweisfotos und Zeugenaussagen untermauert, beim zuständigen Veterinäramt angezeigt. Auch im Fernsehen wurde über diesen Tierschutzfall auf SAT.1 in der Reportage „24 Stunden“ unter dem Titel „Verbotene Tierliebe – auf den Spuren der Animal Hoarder“ berichtet. Eine Stellungnahme auf unsere Anzeigen erhielten wir nie. Auch das durch uns bei der Staatsanwaltschaft Hannover erwirkte Ermittlungsverfahren wurde eingestellt. Im August 2012 hatten wir außerdem für immerhin 8 der Pferde Plätze gefunden und die Daten an das Veterinäramt weiter gegen. Nichts geschah. Dabei war den Behörden seit Jahren bewusst, dass die Tierhaltung von Sandra K. äußerst problematisch ist.

Den Pferden und Ponys stand über all die Jahre hinweg ausschließlich ein kleiner, völlig kahl gefressener Paddock zur Verfügung. Sie litten nicht nur an erheblichem Bewegungsmangel, sondern wiesen auch teilweise gravierende Ernährungsdefizite auf. Futter schaffte die Halterin nur sporadisch heran. Wasser musste ebenfalls angefahren werden, was teilweise tagelang nicht geschah. Auch die vorhandenen Unterstände entsprachen nicht den gesetzlichen Vorgaben, sondern stellten lediglich Provisorien dar, die den Tieren keinen ausreichenden Schutz vor Regen, Wind und Schnee boten. Jeden Winter standen die Pferde knöcheltief in Schlamm und Matsch.

Missstände, die jahrelang geduldet wurden. Mitte Juni 2014 hat das zuständige Veterinäramt endlich reagiert. Frau K. musste die Pferde und Ponys abgeben. Außerdem erhielt sie ein unbegrenztes Tierhalte- und Betreuungsverbot. Dass erst gehandelt wurde, als die Pferde offensichtlich bis auf die Knochen abgemagert waren, ist ein Skandal. Wir hoffen, dass dieser schlimme Fall von Tierquälerei nun endlich beendet ist und Sandra K. nicht doch wieder Mittel und Wege findet, um beispielsweise über Strohmänner weiter Zugriff auf ihre Tiere zu haben.

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.