Zur Verdeutlichung schickte die Dame uns Fotos mit, die wir zunächst als Grundlage nahmen, um eine Anzeige an das zuständige Veterinäramt zu schicken und um eine Kontrolle vor Ort zu bitten. Die Fotos dokumentierten einen Zwinger, der voll Hundekot und Plastikmüll war. Die beiden Holzhütten waren nicht wärmegedämmt, und auch Wasser war für uns nicht zu erkennen.
Im Januar 2020 meldete sich die Tierfreundin erneut bei uns. Die Hündin würde stark humpeln und das eine Hinterbein nicht mehr absetzen. Auch an dem Zustand des Zwingers hätte sich bisher nichts verbessert. Also nahmen wir wieder Kontakt mit dem zuständigen Veterinäramt auf und baten um eine erneute Tierschutzkontrolle vor Ort und um Abschaffung der tierschutzwidrigen Umstände. Kurze Zeit später erhielten wir die freudige Nachricht von der Amtstierärztin, dass eine Kontrolle stattgefunden hätte, die Hündin sich in tierärztlicher Betreuung befand und für die Abschaffung der restlichen tierschutzwidrigen Umstände rechtlich bindende Auflagen erteilt wurden. So dachten wir, hätte sich der Fall erledigt und den Hunden würde es schon in Kürze besser gehen.
Doch weit gefehlt. Was der Wahrheit entsprach war, dass sich die Hündin in tierärztlicher Betreuung befand. Denn nicht allzu lange Zeit später konnte man auf ihrem Oberschenkel eine OP-Narbe sehen, und sie fing auch wieder an das Bein zu belasten. Der Zwinger war jedoch leider nach wie vor in einem katastrophalen Zustand. Nach wiederholtem Schriftwechsel mit der Tierfreundin vor Ort und dem zuständigen Veterinäramt entschieden wir uns im Juli 2020 dafür, uns endlich selbst ein Bild vor Ort zu machen und verabredeten uns mit der Zeugin in dem kleinen Ort im Landkreis Ostprignitz-Ruppin.
Vor Ort Kontrolle im Landkreis Ostprignitz-Ruppin
Dort angekommen, begrüßten uns zwei Hunde, die zumindest körperlich in keinem schlechten Zustand waren. Sie waren sichtlich erfreut über den menschlichen Kontakt und genossen die Aufmerksamkeit, die wir ihnen zukommen ließen. Der Zustand des Zwingers war leider weniger erfreulich. Auch wenn er von der Größe her noch den Vorgaben der Tierschutz-Hundeverordnungen entsprach, so ließ die Ausgestaltung des Zwingers doch einiges zu wünschen übrig.
So fehlte in den Hütten, die den Hunden als Witterungsschutz zur Verfügung gestellt wurden, nach wie vor die Wärmedämmung. Auch ein trockener Liegeplatz außerhalb der kleinen Holzhütten war nicht vorhanden, so dass die Hunde bei Regenwetter entweder im Nassen lag oder die nicht gedämmten Hütten nutzen mussten. Der Boden des Zwingers war, wie von den Zeugen zuvor immer beschrieben, voll mit Hundekot und Plastikmüll. Eine offenbar ausrangierte, alte, blaue Stapelkiste diente als Wassernapf. Futter konnten wir nicht vorfinden.