aktion tier Lottihof

Wann kommt endlich die Katzenkastrationspflicht?

Am 5.9.17 abends waren wir mit Verstärkung des Tierschutzverein Sternberg unterwegs zu einer Obstplantage in Boddin um dort verwilderte Katzen einzufangen. Als wir ankamen, wuselten auf dem Gelände etliche erwachsene Katzen sowie Katzenwelpen umher.

Auf dem Weg zum Aufstellen von Katzenfallen
Wir fingen 22 verwilderte Katzen auf einer Obstplantage ein.

Zu unserer Erleichterung hatten die Mitarbeiter dort vor Ort wie abgesprochen die Katzen schon einige Zeit lang angefüttert und so warteten viele Katzen auf ihr abendliches Futter. Mit unseren Katzenfallen und Körben fingen wir 12 ausgewachsene Katzen und 10 Katzenwelpen ein. Die ausgewachsenen brachten wir ins Tierheim Roggendorf. Die Mitarbeiter dort warteten schon, um diese dann am nächsten Tag von der Tierärtzin kastrieren zu lassen. Da bis auf ein Kater alle sehr scheu waren, wurden die kastierten Katzen einen Tag später wieder zu dem Gelände in Boddin gebracht und dort wieder frei gelassen. In Absprache der Eigentümerin des Betriebes werden alle Katzen weiterhin dort versorgt.

Der sehr zutrauliche Kater und die zehn Katzenbabys haben wir alle auf dem Lottihof in unserer neuen Quarantäneanlage untergebracht. Jetzt warten hier elf Katzen auf ein neues schönes Zuhause. Einige der Katzenwelpen müssen sich noch an den Menschen gewöhnen, was aber zum Glück mit viel Geduld bei jungen Katzen noch möglich ist.

Kastration verhindert Tierleid!

Die Aktion in Boddin zeigte uns wieder einmal wie wichtig die Kastration von Katzen ist. Nicht auszudenken, wie viele Nachkommen dieser verwilderten Hauskatzen in den nächsten Monaten hätten auf der Straße geboren werden können. Bei den erwachsenen Katzen in unserem Fall waren sieben Tiere weiblich...

Erst vor einiger Zeit erst hat aktion tier e.V. 119 Katzen von einem Hof in Brandenburg gefangen, die sich unkontrolliert vermehrt hatten, und in mehreren aktion tier-Tierheimen untergebracht. Der Bestand auf dem Grundstück im brandenburgischen Wölmsdorf war in kurzer Zeit rasant gewachsen. Zum Glück ist es in Boddin erst gar nicht soweit gekommen. Die Eigentümerin des Betriebes unterstützt den Tierschutz zum Glück mit einer Teilübernahme bei den Kastrationenkosten. Wir würden uns freuen, wenn sich viele Betriebe oder auch private Katzenhalter sich ein Beispiel daran nehmen.

Die Kastrationspflicht ist Thema in unseren Tierschutzferien

In den Ferien waren wir mit unseren Lottihof-Ferienkindern im Tierheim Roggendorf zu Besuch. Wir waren dort mit Hunden spazieren und vorallem viel kuscheln mit den Babykatzen. Dort haben unsere Ferienkinder festgestellt, dass die Katzenwelpen alle ja total niedlich sind, aber dass es auch ganz schön viele sind. In Roggendorf werden derzeit ca. 50 Katzenwelpen versorgt. Weiterhin stellten die Kinder fest, dass ja gar nicht so viel Katzennachwuchs da wäre, wenn alle Menschen ihre Katzen kastrieren würden.

aktion tier fordert eine bundesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht

Seit Jahren fordert aktion tier e.V. und viele andere Tierschutzverbände eine bundesweite Kastrations- und Kennzeichnungspflicht. Wir können nicht verstehen, warum sich unsere Politiker so schwer tun, dies umzusetzen. Viele Städte und Gemeinden haben schon solche Verordnungen. Dadurch würden viele Kosten für Tierschutzvereine und Gemeinden erspart, die für die Unterbringung von so vielen Katzen anfallen, aber auch die tägliche Arbeit im Tierschutz erleichtert. Vor allem aber würde man den Katzen, die ein hartes Leben auf der Straße fristen müssen, viel Elend ersparen.

aktion tier Projekt 'Kitty'

Das aktion tier Projekt 'Kitty' bezeichnet das größte Straßenkatzen-Hilfsprojekt in Deutschland. aktion tier und seine Partner, die sogenannten Kitty-Foren, kastrieren und versorgen Straßenkatzen im ganzen Bundesgebiet. Ziel ist es, die Population langfristig einzudämmen. 

Christine Geburtig

Leiterin des aktion tier Lottihofes