Weihnachtszeit | Haustiere

Weihnachtszeit sicher für Haustiere gestalten: Tipps für Tierhalter

Die Weihnachtszeit hat begonnen und überall sieht man durch beleuchtete Fenster in die hübsch verzierten Wohnzimmer. Der geschmückte Baum, die festliche Dekoration, der romantische Kerzenschein und die weihnachtlichen Naschereien gehören auch für die meisten Tierhalter zum gelungenen Fest dazu. Doch als Haustierhalter gibt es in der Weihnachtszeit allerlei zu beachten, da einiges, was für uns zum stimmungsvollen Ambiente gehört, für unsere Tiere leider gefährlich werden kann.

Foto: © aktion tier Tierheim Zossen/ D. Wehner

Giftige Pflanzen 

So ist der in dieser Jahreszeit sehr beliebte Weihnachtsstern zwar pflegeleicht und hübsch anzuschauen, als Wolfsmilchgewächs aber hochgiftig für unsere Tiere. Gleiches gilt für die ebenfalls aktuell häufig angebotene Amaryllis. Auch hier sollten sich Tierhalter zweimal überlegen, ob sie die hübsche Pflanze mit nach Hause nehmen wollen.

Auch unsere beliebten Weihnachtsbäume bergen so einige Gefahren für unsere Haustiere. Tannennadeln beispielsweise enthalten ätherische Öle, die Leber und Nieren unserer Haustiere schädigen können, wenn sie an ihnen knabbern.

Weihnachtsdeko

Zusätzlich kann die Dekoration unserer Tannenbäume vor allem Katzen zum Verhängnis werden. Üblicherweise sind die hübschen bunten Christbaumkugeln aus hausdünnem Glas gefertigt. Lässt sich die Katze von den herunterhängenden Kugeln zu einem Spiel verleiten, ist die Kugel schnell vom Baum gefallen und zerschellt auf dem Boden in viele kleine Scherben, die ein erhebliches Verletzungsrisiko mit sich bringen.

Auch die dünnen Lametta-Fäden, die so festlich im Kerzenschein glitzern, könnten dafür sorgen, dass Katzenbesitzer den heiligen Abend nicht im Kreise ihrer Familien, sondern in der Tierklinik verbringen müssen. Bleibt etwas von dem Lametta während eines wilden Jagdspiels in der Maulhöhle der Katze hängen und wird deshalb verschluckt, kann das unverdauliche Material zu einer Auffädelung des Darms führen, die nur operativ wieder gelöst werden kann.

Halter von Vögeln sollten darauf achten, diese nicht in der Nähe des Weihnachtsbaumes fliegen zu lassen. Das Harz des Baumes kann ihr Gefieder verkleben und in Girlanden und Lametta können sich Vögel verfangen oder sich sogar Gliedmaße abschnüren. Besonders gefährlich sind für frei fliegende Vögel jedoch brennende Kerzen, da ihr Gefieder bei einer Berührung leicht Feuer fangen kann.

Doch selbst wenn man auf den natürlichen Kerzenschein am Baum verzichtet und auf eine Lichterkette zurückgreift, ist Vorsicht angesagt. Werden diese von Vögeln, Hamstern, Meerschweinchen und Co. angeknabbert, kann dies zu einem Stromschlag führen.

Weihnachtsteller 

Neben der Dekoration sollten Tierhalter auch ein Auge auf die bunten Weihnachtsteller haben. Diese stehen nicht selten auf dem Couchtisch und können deswegen vor allem für unsere Hunde sehr einladend sein. Doch nicht alles, was für uns lecker und bekömmlich ist, ist auch für den Hund geeignet.

Zucker

Grundsätzlich gilt: Alles, was Zucker enthält, sollte für unsere Hunde tabu sein. Weihnachtsleckereien ohne Zucker sind deswegen aber leider keine Alternative. Häufig enthalten diese Zuckerersatzstoffe wie Birkenzucker. Dieser ist hochgiftig für unsere Hunde und hat einen so stark blutzuckersenkenden Effekt, dass ein lebensbedrohlicher Zustand entstehen kann.

Schokolade enthält neben Zucker auch noch Theobromin. Ein Alkaloid, worauf die meisten Hunde mit starkem Erbrechen, Krämpfen und Durchfall reagieren. Besonders Kuvertüre, Kakaopulver und dunkle Schokolade stellen daher eine echte Gefahr und keine vorweihnachtliche Freude für den Vierbeiner dar.

Alkohl

So wie zuckerhaltige Lebensmittel ist auch alles, was Alkohol enthält, keinesfalls etwas für Hund und Katz und sollte ausschließlich dem erwachsenen Menschen vorbehalten sein. Denn alkoholhaltige Leckereien können zu Erbrechen, Schwäche und in extremen Fällen sogar zu einem Koma führen.

Leider können sogar Lebensmittel natürlichen Ursprungs, die sich gerne auf den bunten Tellern tummeln, Gefahren für Hunde darstellen. So können Rosinen und Weintrauben zu akutem Nierenversagen führen. Schon eine Menge von 10 Gramm pro Kilo Körpergewicht gilt als gefährlich.

Gewürze

Auch das zu Weihnachten beliebte Gewürz Zimt ist in Spuren unbedenklich, kann bei größeren Mengen aber zu Vergiftungen und Reizungen der Schleimhäute führen.

Schaut der Hund mal wieder besonders niedlich und legt vielleicht auch noch den Kopf leicht schief, wenn der Besitzer zum Weihnachtsteller greift, dann kann ihm gerne ein Stück Apfel oder Mandarine abgegeben werden. Auch eine Nuss ist erlaubt. Walnüsse, Haselnüsse und Maronen sind in der Regel nicht nur gut bekömmlich, sondern in geringen Maßen auch noch gesund für den Vierbeiner. Doch bitte auch hier darauf achten, den Hund nicht damit vollzustopfen. Durch den Phosphatanteil in der Nuss kann ein übermäßiger Genuss bei empfindlichen Hunden Blasensteine verursachen.

Nüsse

Doch auch bei Nüssen gibt es Ausnahmen. So sollten Muskatnüsse und Macadamia-Nüsse keinesfalls im Hund landen, da diese giftig für den Vierbeiner sind.

Wer seinen Hund an den vorweihnachtlichen Freuden teilhaben lassen möchte, kann ihm einen eigenen und „hundegerechten“ bunten Teller zusammenstellen, von dem er dann kontrolliert naschen darf.

Verantwortungsvoll dekorieren

Damit Weihnachten nicht zu einer Gefahr für das geliebte Haustier wird, sollten Haustierhalter nicht das komplette Haus, sondern lieber einen ausgewählten Raum dekorieren. Dieses Weihnachtszimmer ist dann entweder für die Tiere tabu oder darf nur in Begleitung von Herrchen und Frauchen betreten werden. So stellt man sicher, dass Weihnachten mit der Familie und nicht mit dem Tierarzt des Vertrauens verbracht wird.

Für den Notfall

Um auf den Fall der Fälle vorbereitet zu sein, ist es ratsam, sich frühzeitig darüber zu informieren, welche Tierarztpraxis an den Feiertagen geöffnet hat und weiterhelfen kann, sollte das Tier trotz aller Vorsicht etwas Schädliches aufgenommen haben.

Ann Kari Sieme