Fangen wir vorne an. Erbrechen bei Hund und Katze kann viele Ursachen haben. Sie reichen von einer harmlosen Magenverstimmung bis hin zur dramatischen Vergiftung. Zunächst sollte der Tierhalter im Geiste die letzten 24 Stunden durchgehen. Was hat das Tier gefressen, kann hier etwas dabei gewesen sein, was es nicht vertragen hat? Nicht mehr ganz taufrische Lebensmittel können Erbrechen verursachen, sind in aller Regel, wenn sie für das Geschehen verantwortlich sind, aber als harmlos einzustufen. Anders sieht es bei Fremdkörpern wie Pfirsichkernen, Gummibällen oder Nähzeug aus. Derartige Gegenstände können den Darm verschließen oder auffädeln, so dass keine Verdauung mehr möglich ist. Auch Knochenteile verursachen gelegentlich ernsthafte Verdauungsprobleme. Richtig kritisch wird es, wenn das Tier vergiftete Substanzen oder präparierte Köder, in denen sich Rasierklingen oder ähnliches befinden, aufgenommen hat. Dann reichen die Symptome von Krämpfen, über starkes Speicheln bis hin zu inneren Blutungen und sind in jedem Fall als schwerwiegend einzustufen.
Noch breiter gefächert sind die möglichen Gründe für Durchfall. Hier kommen zum Beispiel Bakterien, Einzeller, Würmer, auch Stoffwechselerkrankungen oder sogar Tumore als Ursache in Betracht. Doch meist sind vor allem bei jungen bis mittelalten Tieren eher harmlose Gründe verantwortlich für das Geschehen. Sobald Dünnpfiff einsetzt, ist es jedoch immer sinnvoll anzufangen, Kotproben zu sammeln. Das hat den Hintergrund, dass der Tierarzt eine so genannte 3-Tages-Sammelkotprobe braucht, wenn er sie ins Labor zur Untersuchung einschickt. Viele Erreger werden intermittierend ausgeschieden. Das heißt, in manchen Kotportionen sind sie drin, in anderen wieder nicht. Bringt der Besitzer Proben von drei aufeinander folgenden Tagen in die Praxis, liegt die Wahrscheinlichkeit bei nahezu 100%, dass der Krankheitserreger in der Probe auch tatsächlich enthalten ist und nicht zufällig ein Kothaufen untersucht wird, der keine krankmachenden Elemente enthält. Jetzt sagt der Tierhalter, „Lustig, wie soll ich denn so einen Brei einsammeln?“, doch das ist kein Problem. Er darf ruhig Gras, Steinchen und Dreck miterfassen, wenn er versucht, die glitschige Masse in die Tütchen zu bugsieren. Diese Beimengungen stören die Herrschaften im Labor gar nicht. Sollten die Durchfälle innerhalb dieser drei Tage vorüber sein, kann der Sammelkot einfach entsorgt werden. Dauert das Geschehen an, hat man aber wenigstens gleich richtig aussagekräftiges Probenmaterial beisammen, wenn man zum Tierarzt geht. Die Probe kann dann umgehend dem Labor zugeführt werden.