Zahnstein sieht jedoch nicht nur hässlich aus, er kann auch schlimme Folgen haben. Zum einen reibt die steinharte Masse auf der Innenseite der Backe, was langfristig zu Entzündungen führt. Zum anderen sorgt der ständig anwesende Bakterienrasen für Erkrankungen des Zahnfleisches. Ganz ähnlich wie beim Menschen bilden sich im Laufe der Zeit tiefe Taschen. In diese Höhlen wandern weitere Krankheitserreger ein und greifen den Zahn an der Wurzel an. Das Ende vom Lied ist ein schmerzhafter Prozess im Bereich des Zahnfaches, was zum Verlust des Zahnes führt. Ginge dieser Prozess wenigstens schnell von statten, wäre das vielleicht alles halb so schlimm. Doch leider vergehen Wochen, Monate und Jahre, bis ein angegriffener Zahn letztendlich herausfällt. Während dieser Zeit leidet das Tier stumm Schmerzen. Es kann sich schließlich kaum äußern.
Braune Beläge sind die ersten Anzeichen für Zahnstein
Deshalb ist es so wichtig, dass der Besitzer frühzeitig erkennt, wann er handeln muss, damit es erst gar nicht so weit kommt. Erste Hinweise auf Zahnsteinbildung sind die leicht erkennbaren braunen Beläge auf den Zähnen. Dunkelrotes Zahnfleisch direkt dort, wo der braun verfärbte Zahn im Kiefer verschwindet, ist schon fast ein Alarmzeichen. Das heißt nämlich, dass dort die Entzündung schon in vollem Gange ist. Kommt jetzt noch abscheulicher, abstoßender Geruch hinzu, steht der Zahn vermutlich bereits unter Eiter. Das Tier hat spätestens jetzt definitiv hochgradige Schmerzen.
Aufmerksame Besitzer erkennen Zahnschmerzen ihres Tieres am veränderten Kauverhalten.
- Oft wird zum Bearbeiten von Kauartikeln nur eine Seite benutzt.
- Futterbrocken werden aufgenommen und wieder fallen gelassen.
- Eventuell speichelt das Tier vermehrt oder leckt sich über die Schnauze.
- Manche Patienten streichen mit ihren Pfoten immer wieder über die schmerzhafte Seite in der Hoffnung, das störende Gefühl wegwischen zu können.
Hierbei müssen nicht alle Symptome gleichzeitig auftreten. Oft gibt es nur dezente Hinweise auf schmerzhafte Prozesse im Bereich der Mundhöhle. Die gilt es zu erkennen. Betroffene Vierbeiner betteln also im übertragenen Sinne geradezu nach einem Besuch beim Tierarzt. Der Veterinär wird die Maulhöhle gründlich untersuchen.