Bereits in vorchristlicher Zeit, als das Klima in den Höhen noch recht mild war, wurden die Flächen oberhalb der Baumgrenzen sowie die lichten Bergwälder als Viehweiden genutzt. Durch Brandrodung schufen die ursprünglich als Nomaden umherziehenden Menschen weitere Weideflächen und arbeiteten sich, von oben kommend, in mühsamer Handarbeit in tiefere Lagen vor, wo sie sich schließlich ansiedelten. Damals waren die Täler noch entweder versumpft oder vollständig bewaldet und daher wenig einladend. Die Berglandwirtschaft entwickelte sich jedoch gut, und die hier produzierten Lebensmittel waren zum Beispiel beim Landadel und in den Klöstern sehr begehrt. Neben der Viehhaltung wurde in den Almregionen bis ins Spätmittelalter hinein sogar Ackerbau betrieben.
Im Laufe der Zeit siedelten sich immer mehr Bauern in den zunehmend gerodeten Tälern an. Hier gab es Weideflächen für das Vieh und fruchtbaren Boden zum Anbau von Feldfrüchten. Die Bewirtschaftung der höher gelegenen Grünflächen blieb jedoch weiter attraktiv, da auf diese Weise mehr Tiere gehalten und ernährt werden konnten.