Bei jedem Wetter draußen an der frischen Luft zu sein, wirkt sich insgesamt positiv auf die Tiergesundheit aus. Gealptes Vieh ist nicht nur stark und widerstandsfähig, sondern hat auch eine längere Lebenserwartung. Die Bewegung auf teilweise steilem, steinigem Untergrund kräftig außerdem die Sehnen und Muskeln und macht trittsicher. Ein weiterer Pluspunkt sind die sehr nahrhaften und gesunden Bergpflanzen. Diese geben den Tieren Kraft und verleihen Fleisch, Milch und Käse einen besonderen Geschmack sowie hohe Qualität.
Obwohl die Sommerfrische zeitlich begrenzt ist und die meisten Almtiere den Winter im Stall stehen, hat die Zeit in den Bergen eine lang anhaltende positive Wirkung. Vor allem bei gealpten Jungtieren hat man festgestellt, dass diese ein Leben lang gesünder und leistungsfähiger sind als herkömmlich aufgezogene Tiere.
Durch Eintönigkeit und Langeweile können auch Tiere regelrecht verblöden. Auf der Alm werden sie dagegen gefordert. Jeder Tag bringt neue Ereignisse: Mal gewittert es, ein Fuchs läuft über die Weide, Wanderer kommen vorbei, ein neues Herdenmitglied wird geboren. Es gilt, ein Hindernis zu überwinden oder irgendwie den Geröllhang herunterzukommen. Das Vieh lernt wieder, als Gruppe zu funktionieren, Gefahren einzuschätzen, Entscheidungen zu treffen und sich auf seine Urinstinkte zu besinnen. Artgerechter als auf der Alm kann die Haltung von Nutztieren kaum sein.