Pressemitteilung

Wie man sich auf Tierweiden richtig verhält

Mit Beginn der Urlaubszeit zieht es viele Menschen in die Berge, wo Wanderwege oft über Weideflächen mit Rindern, Pferden oder Schafen führen.

Wanderstöcke nicht schlenkern, sondern besser in die Hand nehmen.
Foto: Ursula Bauer

 „Vor allem Mutterkühe können gegenüber Wanderern, insbesondere mit Vierbeinern, aggressiv reagieren, da sie ihren Nachwuchs vor dem “Raubtier” Hund schützen wollen“, warnt Ursula Bauer von aktion tier. Dass Menschen angegriffen werden, kommt immer wieder vor, schlimme Verletzungen oder gar Todesfälle sind jedoch die Ausnahme.

Vor allem Städter sind mit Weidetieren meist nicht vertraut und haben Schwierigkeiten, deren Verhalten richtig zu deuten. „Außerdem werden zum Beispiel Rinder, die den Großteil des Jahres ohne nennenswerten Kontakt zu Menschen im Stall verbringen, während des Sommeraufenthalts auf der Alm nicht plötzlich entspannt und zutraulich gegenüber Wanderern“, sagt Biologin Bauer von aktion tier.

Aus rechtlicher Sicht genügt der Landwirt seiner Sorgfaltspflicht, indem er die Fläche einzäunt und ein Schild aufstellt, welches vor den Tieren warnt und klarmacht, dass das Betreten auf eigene Gefahr geschieht. Es besteht keine Verpflichtung, den Weg innerhalb der Weide zusätzlich abzusichern. Passiert etwas, liegt dann in der Regel die Alleinschuld beim Wanderer. Es sei denn, der Landwirt wusste, dass Tiere in seiner Herde aggressiv sind.

Wir sollten uns daran erinnern, dass die ersten Bergwanderer Viehtriebwege benutzt haben. Die Almtiere waren also zuerst da und die Nutzung der Bergwiesen als Weide hat die Voraussetzung geschaffen, dass Urlauber überhaupt in diese zauberhafte Welt vordringen können. „Wir sind also nur zu Gast auf der Alm und sollten uns immer entsprechend umsichtig verhalten“, so Ursula Bauer abschließend. 

Hier einige Tipps von aktion tier für ein besseres Miteinander auf der Alm

Grundsätzliches

  • Bleiben Sie auf den markierten Wanderwegen.
  • Wenn Sie als Gruppe unterwegs sind, gehen Sie geschlossen über die Weide.
  • Durchqueren Sie die Alm ruhig aber zügig und ermahnen Sie auch Ihre Kinder, nicht zu schreien und herumzutoben.
  • Achten Sie immer auf Hinweistafeln an den Ein- und Ausgängen und halten Sie sich genau daran.

Umgang mit den Weidetieren 

  • Weichen Sie aus, wenn Ihnen Tiere auf dem Weg entgegenkommen oder sich darauf abgelegt haben.
  • Gehen Sie an einer Herde vorbei, anstatt sie zu durchqueren und vermeiden Sie, ein Tier vom Rest der Gruppe zu trennen.
  • Weidetiere niemals aufschrecken oder hinter ihnen herlaufen und auch nie schlagen oder stoßen.
  • Wenn sich Tiere nähern, weichen Sie zügig zurück und reden Sie leise und beruhigend vor sich hin.
  • Lassen Sie die Almtiere möglichst „links liegen“ (nicht direkt ansehen, nicht ansprechen).
  • Hunde versetzen Weidetiere häufig in Alarmbereitschaft und sind daher immer an der Leine zu führen. Erst wenn die Weidetiere Anstalten machen, den Vierbeiner anzugreifen, sollte man ihn von der Leine lassen, damit er die Flucht ergreifen kann.
  • Die Alm ist kein Streichelzoo! Also bitte nicht füttern und nicht anfassen – auch und schon gar nicht die süßen Kälbchen und Fohlen.

weitere Informationen bei:

Ursula Bauer

Diplom-Biologin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

aktion tier e.V.
Jüdenstr. 6
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Berlin

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