„Vor allem Mutterkühe können gegenüber Wanderern, insbesondere mit Vierbeinern, aggressiv reagieren, da sie ihren Nachwuchs vor dem “Raubtier” Hund schützen wollen“, warnt Ursula Bauer von aktion tier. Dass Menschen angegriffen werden, kommt immer wieder vor, schlimme Verletzungen oder gar Todesfälle sind jedoch die Ausnahme.
Vor allem Städter sind mit Weidetieren meist nicht vertraut und haben Schwierigkeiten, deren Verhalten richtig zu deuten. „Außerdem werden zum Beispiel Rinder, die den Großteil des Jahres ohne nennenswerten Kontakt zu Menschen im Stall verbringen, während des Sommeraufenthalts auf der Alm nicht plötzlich entspannt und zutraulich gegenüber Wanderern“, sagt Biologin Bauer von aktion tier.
Aus rechtlicher Sicht genügt der Landwirt seiner Sorgfaltspflicht, indem er die Fläche einzäunt und ein Schild aufstellt, welches vor den Tieren warnt und klarmacht, dass das Betreten auf eigene Gefahr geschieht. Es besteht keine Verpflichtung, den Weg innerhalb der Weide zusätzlich abzusichern. Passiert etwas, liegt dann in der Regel die Alleinschuld beim Wanderer. Es sei denn, der Landwirt wusste, dass Tiere in seiner Herde aggressiv sind.
Wir sollten uns daran erinnern, dass die ersten Bergwanderer Viehtriebwege benutzt haben. Die Almtiere waren also zuerst da und die Nutzung der Bergwiesen als Weide hat die Voraussetzung geschaffen, dass Urlauber überhaupt in diese zauberhafte Welt vordringen können. „Wir sind also nur zu Gast auf der Alm und sollten uns immer entsprechend umsichtig verhalten“, so Ursula Bauer abschließend.