Das Gehege des Tierparks sei für bis zu 25 Tiere ausgelegt, derzeit aber mit 45 Tieren heillos überbelegt. Ein Auswildern der Affen käme nicht in Frage, und mangels Interesses sei ebenso wenig eine Abgabe an andere zoologische Einrichtungen denkbar. Entsprechend groß war die Empörung, als diese Pläne bekannt wurden. Tierschützer ketteten sich vor dem Zoo an, saßen frierend demonstrierend auf der Straße. Der Zoodirektor hatte vom Umweltausschuss der Stadt Nürnberg Rückendeckung bekommen, falls sich keine andere Lösung als praktikabel herausstellen sollte, doch mittlerweile zeichnet sich wohl eine solche Möglichkeit ab. Direkt nach Bekanntwerden der Diskussion hatten sich mehrere internationale Primatenschutzstellen bzw. zoologische Einrichtungen gemeldet und eine Bereitschaft zur Übernahme signalisiert. Die Angebote wurden jedoch wegen Bedenken bei der artgerechten Haltung oder der Fachkunde des Betreuungspersonals zunächst abgelehnt.
Ein indischer Zoo habe nun aber die Voraussetzungen erfüllt, sein Angebot zur Übernahme wird geprüft. Ein Ausgang der Diskussion war bei Redaktionsschluss noch nicht bekannt, allerdings macht der aktuelle Fall auf eine wichtige Frage aufmerksam: Dürfen Tiere in Zoos getötet und dann auch verfüttert werden, und wenn ja, ist dies eine gängige Praxis oder ist der Tiergarten Nürnberg ein Einzelfall? Die Antwort lautet: Ja, das Töten und Verfüttern von Zootieren ist legal und ist auch in anderen Zoos an der Tagesordnung.