Haushunde

Oldies but Goldies

Das zunehmende Alter eines Hundes bringt einige Veränderungen für das Tier und seinen Besitzer mit sich. Natürlich sind die eintretenden körperlichen Gebrechen lästig – aber es gibt auch eine ganze Menge positiver Aspekte. Jeder Hund altert ebenso wie jeder Mensch sehr individuell. In Abhängigkeit von der Rasse und Größe des Hundes gibt es gewisse Prognosen hinsichtlich der Lebenserwartung.

Ann-Kari Sieme mit Tami und Tine
Ann-Kari Sieme hat viel Freude mit ihren "Oldies" Tami und Tine. Foto: Ann Kari Sieme

Mischlinge leben tendenziell länger als Rassehunde. Vor allem die Vertreter der großen Hunderassen wie Doggen, Irische Wolfshunde, Berner Sennenhunde und Rottweiler sterben in der Regel zwischen dem sechsten und zehnten Lebensjahr. Kleinere Rassen und Mischlingshunde schaffen es im Durchschnitt auf mindestens 13 Jahre, viele werden 15 Jahre und älter. Im letzten Jahr ist der älteste Hund der Welt, Dackel Otto, im Alter von 21 Jahren in England gestorben.

Wenngleich wie beim Menschen die Ernährung und Lebensweise des Hundes enorme Auswirkungen auf seinen Alterungsprozess haben, ist doch grundsätzlich davon auszugehen, dass ein Hund zwischen dem siebten und dem zehnten Lebensjahr die ersten Alterserscheinungen zeigt. Diese äußern sich beispielsweise durch verminderte Leistungsfähigkeit und ein erhöhtes Schlafund Ruhebedürfnis. Aber auch, wie bei uns Menschen, in ganz simplen Anzeichen wie dem Ergrauen des Haarkleides.

Viele Besitzer genießen das Zusammenleben mit ihrem Hunde-Senior bald mehr als das vorangegangene mit dem quirligen Welpen oder dem pubertierendem Junghund. Ich zumindest tue dies. Das Leben mit meinen beiden Mischlings-Hunde-damen Tami (9 Jahre) und Tine (14 Jahre) ist sehr viel entspannter, seit sie ihren jungendlichen Leichtsinn und ihren kindlichen Spiel- und teilweise auch Zerstörungstrieb hinter sich gelassen haben. Meine „Hunde-Omis“ sehen vielen Dingen, mit denen sie im Alltag nun mal konfrontiert werden, inzwischen viel gelassener entgegen. So werden beispielsweise andere Hunde, die wir auf Spaziergängen treffen, nicht mehr stürmisch angebellt und fast überrannt, sondern kurz und freundlich begrüßt oder auch mal gänzlich ignoriert. Ein gewisser Spieltrieb ist aber auch bei meinen „Hunde-Omis“ noch zu merken und das ist auch gut so. Auf dem Weg zum täglichen Spaziergang beginnen die beiden nicht bereits zwei Kilometer vor dem Wald im Auto mit ihrem ohrenbetäubenden „Jetzt-geht´s-los-Gebell“, sondern sitzen ruhig und geduldig auf der Rückbank des Wagens und lassen sich chauffieren. Ist es dann aber soweit, wird gerne kurz gerannt und getobt, bevor wir zum gemütlichen Spaziergang übergehen.

Ann Kari Sieme

aktion tier-Geschäftsstelle Berlin