Unter den Pilzen gibt es Einzeller, wie die Backhefe, und die vielzelligen höheren Pilze, zu denen die Schlauch- und die Ständerpilze zählen. Die Klasse der Ständerpilze umfasst etwa 30.000 Arten, darunter auch die meisten, von uns geschätzten und gesammelten Speisepilze. Niemand kann genau sagen, wie viele verschiedene Pilzarten es gibt. Schätzungen reichen bis zu 5 Millionen Arten weltweit, von denen jedoch bislang nur ca. 100.000 identifiziert sind.
Pilze sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Ohne Hefepilze gäbe es weder Wein noch Bier und auch keinen Hefeteig. Während verschiedene Schimmelpilze seit Jahrtausenden für die Reifung von Käsesorten wie Emmentaler, Roquefort oder Camembert verwendet werden, verderben andere Pilzarten Nahrungsmittel und machen uns krank, wie beispielsweise der Fußpilz.
Ein Segen für die Menschheit ist dagegen der Schimmelpilz Penicillum notatum, der das bekannteste Antibiotikum produziert – das Penicillin. Mit der zufälligen Entdeckung der fantastischen Eigenschaften dieses Pilzes durch den Schotten Alexander Fleming im Jahr 1928 gelang es endlich, bakterielle Infektionskrankheiten wie Lungenentzündung, Tripper, Cholera und Typhus effektiv zu behandeln.
Das, was wir im Allgemeinen als Pilz bezeichnen, ist nur der Fruchtkörper. Wie etwa bei einem Apfelbaum die Äpfel. Diese Fruchtkörper, die bei einigen Arten als Speisepilz genießbar sind, dienen der Fortpflanzung. Der eigentliche Pilz besteht aus mikroskopisch feinen Fäden (Hyphen), die ein weitverzweigtes Geflecht im Boden, im Ausmaße dieses Pilzgeflecht erreichen kann, zeigt eine Hallimasch-Art im US-Staat Oregon, deren Mycel sich über knapp 9 Quadratkilometer ausgebreitet hat und somit als größtes Lebewesen der Welt gilt. Dieser holzzersetzende Pilz, dessen Fruchtkörper übrigens sehr gut schmecken, verzeichnet ein Gewicht von über 600 Tonnen und ein geschätztes Alter von mindestens 2.400 Jahren. Auch die Fruchtkörper einiger Baumpilze können immerhin einige hundert Jahre alt werden. Dagegen sind die beliebten Früchte der meisten Speisepilze leider nur wenige Monate im Jahr zu sehen und zu ernten.