Haushunde

Die gelbe Schleife am Hund – Ein Hinweis für alle Hundehalter

Optische Signale begegnen uns tagtäglich in unserer Gesellschaft. Jeder kennt sie beispielsweise in Form von Lichtsignalen im Straßenverkehr. Sie dienen häufig dazu uns vor bestimmten Gefahren zu warnen. Aber auch Signale, die uns zu besonderer Rücksicht auffordern, wie beispielsweise das Blindenabzeichen in Form einer Oberarm-Binde oder eines Buttons auf Brusthöhe des Trägers, sind fast jedem bekannt.

Das gelbe Band signalisiert anderen, den Hund besser in Ruhe zu lassen.
Das gelbe Band signalisiert anderen, den Hund besser in Ruhe zu lassen. Foto: Ann Kari Sieme, aktion tier

Auch unter Tierhaltern gibt es bekannte optische Signale. Reiter auf Turnieren, zum Beispiel, nutzen international gültige Zeichen in Form verschieden farbiger Schleifen im Schweif des Pferdes. So ist fast jedem Reiter bekannt, dass eine rote Schleife im Schweif um mehr Abstand bittet und davor warnt, dass das Pferd zum Ausschlagen neigt. Eine lila Schleife zeigt an, dass die Stute im Moment rossig ist, während eine weiße Schleife signalisiert, dass das Pferd aktuell zum Verkauf steht.

Leider weniger bekannt ist die Nutzung solch eines optischen Signals unter Hundehaltern.

Oder hätten Sie gewusst, was es bedeutet, wenn ein Hund eine gelbe Schleife am Halsband, Geschirr oder Leine, oder ein gelbes Tuch um den Hals trägt? Die Bedeutung ist ähnlich der Bedeutung der roten Schleife im Schweif des Pferdes:

„Der Hund braucht mehr Abstand“!

Dies kann die unterschiedlichsten Gründe haben. So tragen beispielweise Hündinnen, die sich aufgrund ihrer Läufigkeit mehr Abstand wünschen, als auch besonders ängstliche Hunde die gelbe Schleife. Auch Hunde, die wegen einer Krankheit aktuell keinen Kontakt zu Artgenossen haben sollen oder welche, die sich im Moment im Training befinden, signalisieren durch das Tragen der Schleife oder des Halstuchs, ihr Bedürfnis nach mehr Freiraum und der Akzeptanz ihrer Individualdistanz. Die Gründe können also sehr individuell sein, und letztendlich ist es auch gar nicht so wichtig zu wissen, warum der Hund eine gelbe Schleife oder ein gelbes Halstuch trägt.

Auch an der Leine kann man das gelbe Band befestigen.
Auch an der Leine kann man das gelbe Band befestigen. Foto: Ann Kari Sieme, aktion tier

Wichtig ist nur: Bitte halten Sie zu Hunden, die durch die gelbe Schleife gekennzeichnet sind, Abstand.

Haben Sie selbst einen Hund dabei, rufen Sie diesen bitte ran und nehmen ihn gegebenfalls an die Leine. Nicht jeder Hund, der eine gelbe Schleife trägt, muss unverträglich mit Menschen und/oder Hunden sein. Sollten Sie also Kontakt wünschen, sprechen Sie den Hundehalter doch einfach freundlich an und fragen nach, ob die Kontaktaufnahme gewünscht ist.

Die Idee vom „gelben Hund“ kam bereits vor 10 Jahren im Jahr 2012 nach Deutschland.

Nachdem die schwedische Gründerin der Initiative „Gulahund/ Yellowdog Program“, Frau Eva Oliversson, in einem Australienurlaub beobachten konnte, dass Hütehunde, die gerade aktiv arbeiteten, mit einem gelben Halstuch gekennzeichnet wurden, entwickelte sie diese Idee in ihrer Hundeschule weiter. Im Juli 2012 startete sie die Kampagne, die mittlerweile in 10 Ländern publik gemacht wurde und international urheberrechtlich geschützt ist.

Ann Kari Sieme

aktion tier-Geschäftsstelle Berlin