Vegetarier-Organisationen nennen höhere Zahlen von bis zu 8 Millionen Menschen. Die Zahl der Veganer bewegt sich je nach Quelle zwischen 900.000 und 1,3 Millionen Menschen. Diese Menschen nehmen überhaupt keine tierischen Produkte zu sich, also kein Fleisch und Fisch, aber auch keine Eier, Milch und Käse. Auch kaufen sie keine Leder- oder Daunenprodukte.
Sicher ist, dass die Zahlen seit Jahren steigen. Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch und Fisch oder sogar gänzlich auf tierische Produkte. Die Gründe für eine Ernährungsumstellung sind vielfältig. Viele Menschen möchten nicht, dass ihretwegen Tieren Schaden zugefügt wird oder Tiere sterben müssen.
Mit einer rein vegetarischen Ernährungsweise wäre die Menschheit in der Lage, fast 12 Milliarden Erdenbewohner zu versorgen und vor Hunger zu schützen.
Stattdessen aber verbraucht die Produktion eines Kilogramms Fleisch bis zu 20 Kilogramm Pflanzenmasse und Tausende Liter Wasser, die an anderer Stelle fehlen. Dieser Ressourcenverschwendung sind durch die natürliche Verfügbarkeit Grenzen gesetzt, und doch gibt es heute annähernd so viele übergewichtige wie hungernde Menschen. Auch die eigene Gesundheit ist für viele ein Grund, auf tierische Produkte zu verzichten. Schon lange ist bekannt, dass zu viel Fleisch und tierische Produkte ungesund sind. Rotes Fleisch und Wurst wurden von der WHO gar als wahrscheinlich krebserregend eingestuft.
Gesundheitliche Aspekte, ausgewogene Ernährung
Nicht nur wer aus gesundheitlichen Gründen auf Fleisch und andere tierische Produkte verzichtet, macht sich Gedanken um seine Ernährung. Und das ist auch gut so und eine wichtige Voraussetzung für eine ausgewogene, gesunde pflanzliche Ernährungsweise. Nahezu alle vom Körper verwertbaren Bestandteile in Nahrung tierischen Ursprungs finden sich auch in pflanzlicher Form, teilweise sogar um ein Vielfaches höher dosiert.
So bringen Erdnüsse etwa mehr Proteine auf den Teller als ein Steak, haben aber genauso viele Kalorien. Wertvolle Eiweiße liefern außerdem zum Beispiel Kürbiskerne, Erbsen, Bohnen, Linsen, Haferflocken oder Quinoa. Besonders gut können sie vom Körper aufgenommen werden, wenn Hülsenfrüchte mit Getreide kombiniert werden. Wenn dann noch ein Glas Orangensaft (oder ein anderer Vitaminlieferant) dazu getrunken wird, kann auch das enthaltene Eisen vom Körper gut aufgeschlossen werden – ein perfekter Energielieferant. Orangen liefern außerdem wichtiges Kalzium. Weitere gute Quellen für diesen wichtigen Mineralstoff sind Brokkoli, Grünkohl, Datteln oder Süßkartoffeln.
Für eine gute und ausgewogene pflanzliche Ernährung spielen außerdem Öle eine herausragende Rolle. Besonders Leinöl, aber auch Öle aus Walnuss, Raps, Hanf oder Oliven sind zuverlässige Lieferanten der ungesättigten Fettsäure Omega 3. Den empfohlenen Bedarf der Deutschen Gesellschaft für Ernährung deckt schon ein Esslöffel Leinsamen täglich. Wertvolle Fette stecken darüber hinaus auch in Nüssen. Experten empfehlen nicht nur deshalb, täglich eine Handvoll Nüsse zu knabbern. Nüsse sind kleine Kraftpakete, voller Ballaststoffe, Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Eiweiße. So machen sie außerdem lange satt und schützen vor Heißhunger-Attacken.