Auch aktion tier – menschen für tiere e.V. hat immer mal wieder von Mitgliedern zu hören bekommen, man müsse sich doch nun mehr für den Klimaschutz einsetzen, sodass der Tierschutzgedanke zunächst für viele irgendwie in den Hintergrund rückte. Ja, die Lage ist ernst. Unser Planet scheint vor dem Kollaps zu stehen. Das Wort „Klimahysterie“ ist dabei gleichzeitig zum Unwort des Jahres 2019 gewählt worden. Viele Menschen sind des Themas scheinbar auch überdrüssig und sehen vielleicht nicht die großen Zusammenhänge, die zwischen dem Verhalten des Menschen und den Konsequenzen für unsere Umwelt bestehen. Und der Tierschutz? Bleibt dieser nun auf der Strecke? Muss er dem Klimaschutz weichen?
Der Amazonas brennt. Der Kongo. Indonesien. Zuletzt Australien. Milliarden von Tieren haben bei diesen Bränden ihr Leben gelassen, vor allem in Australien. Warum brennt es überall? Rund 80.000 Brände wurden alleine im August 2019 in Südamerika gezählt. Es sind vor allem Flächen in Privatbesitz betroffen, aber auch die in Naturschutzgebieten und indigenen Ländereien. Viele Feuer sind von Menschenhand gelegt, und die Trockenheit des Landes tut ihr Übriges. Brandrodungen und Abholzungen im Regenwald werden in der Regel gezielt und „genehmigt“ vorgenommen, um Flächen für den Anbau von Tierfutter oder für die Errichtung von Tierfarmen zu schaffen. Regenwälder aber sind wichtig, da sie eine enorme Menge CO2 aus der Atmosphäre absorbieren und den Planeten wie eine Klimaanlage kühlen.
Für die Produktion von Kraftfutter, das in erster Linie in Massentierhaltungen an Rinder, Schweine und Co. verfüttert wird, wird in großem Maße Soja auf riesigen Plantagen angebaut. Soja enthält viel Eiweiß und Energie – auf etwa 23 Millionen Hektar, das ist ungefähr so groß wie ganz Großbritannien, wird Soja als Futtermittel in Südamerika angebaut. Auch für Deutschland. Ungefähr 80 % des in deutschen Massentierhaltungsbetrieben verfütterten Soja-Kraftfutters kommen aus Südamerika.
Wald wird also gerodet, um Plantagen Platz zu machen. Menschen und Tiere, die hier Zuhause sind, müssen weichen und werden mit brutalsten Methoden vertrieben. Auch für Rinderfarmen wird der Regenwald abgeholzt, da das Land relativ „billig“ ist. Die Rinderzucht wiederum, und Brasilien zählt mit 180 Millionen Rindern pro Jahr hierbei als weltweit größter Exporteur von Rindfleisch, trägt mit ca. 20 % zum weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen bei und ist somit mitverantwortlich für den Klimawandel.