Eine große Öffentlichkeit erreichten sie zuletzt mit einem Video, welches sie in Kooperation mit Tierschutzaktivisten erstellten. Von ihnen begleitet besuchten die Youtuber in einer Nacht im vergangenen Herbst einen Schweinezuchtbetrieb – natürlich unangemeldet. Schon vor dem Betreten der Anlage waren die beiden nervös, wie sie uns erzählten. Nur die Geräusche der unzähligen Ferkel, welche durch die Fensterritzen zu hören waren, übertönten den Herzschlag. Durch eine unverschlossene Tür gelangten sie in das Innere des Betriebs. „Die Tür ging auf, und es war als würde man sich in einem Horrorfilm befinden.“ So beschreiben sie den ersten Eindruck.
Die Luft ist voller Ammoniak, der von den Ausscheidungen der Tiere unter den Spaltenböden aufsteigt. Es ist warm und stickig, man bekommt kaum Luft, der Gestank beißt in der Nase.
Es dauert nicht lange, bis die ersten toten Ferkel zu sehen sind. Zwischen ihren Geschwistern liegen sie auf dem Boden, die Muttersauen sind im sogenannten Ferkelkorb fixiert, sie können sich nicht bewegen, ihre Kinder teilweise nicht einmal sehen. Die beiden sonst so munteren Youtuber sind geschockt, sie sehen die sterbenden Tiere und kämpfen mit den Tränen. Sie fühlen sich sichtlich unwohl, die Worte bleiben im Halse stecken. Auch in der nächsten Halle sind die Zustände schrecklich. In Kastenständen fixiert, stehen und sitzen Muttersauen zur künstlichen Besamung; Tag und Nacht müssen sie ihr halbes Leben so verbringen, in ihren eigenen Exkrementen. Bewegen können sie sich kaum, ein Hinlegen ist nicht möglich. Die Kastenstände sind 66cm breit, die Sauen fast einen Meter hoch – ein klarer Verstoß gegen das Gesetz. In einem Kühlschrank nebenan werden Medikamente gelagert. Aljosha, der eigentlich Arzt und ausgerechnet Anästhesist ist, erkennt sofort die Antibiotika. Sie werden prophylaktisch verabreicht, die Tiere werden unter diesen Haltungsbedingungen schnell krank. Auch dieser Umgang mit Medikamenten ist verboten.