aktion tier Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen

Jungstörche gerettet

Ende Mai wurde in Stöckendrebber, Region Hannover, ein verletzter Altstorch unter dem Nest liegend aufgefunden. Der durch den Grundstückseigentümer zu Hilfe gerufene Storchenexperte Dr. Reinhard Löhmer stellte fest, dass beide Füße oberhalb des Sprunggelenkes abgetrennt waren. Die offenen Wunden bluteten, die Extremitäten konnten aber im Umfeld nicht gefunden werden, so dass der Unfallort weiter entfernt gewesen sein muss.

Jungstörche in der Wildtierstation Sachsenhagen
Die zwei aus dem Nest geborgenen Jungstörche wachsen mit Artgenossen in der Wildtierstation heran. Foto: Dr. Florian Brandes

Der männliche Altstorch, Vater der auf dem Nest befindlichen Storchenküken, muss nach dem Unfall mit der Verletzung vermutlich noch über eine größere Entfernung zum Nest geflogen sein. Eventuell hat er auch versucht, dort zu landen und ist dann in die Weide gestürzt. Aufgrund der irreparablen Verletzung konnte der Altstorch in der Wildtier- und Artenschutzstation in Sachsenhagen nur noch erlöst werden.

Die Ursache für die Verletzungen ist unklar. Möglicherweise ist der Storch mit seinen Beinen in ein Mähwerk gekommen. Da der weibliche Storch die zwei Jungstörche im Alter von zwei bis drei Wochen noch nicht allein aufziehen konnte, wurden diese mit Hilfe eines rasch organisierten Teleskopladers von R. Löhmer aus dem Nest geborgen und ebenfalls zur weiteren Aufzucht in die Wildtierstation gebracht. Die Jungstörche haben sich hier prächtig entwickelt und werden im Herbst gemeinsam mit weiteren Jungstörchen, die in der Wildtierstation heranwachsen, ihren Weg Richtung Süden antreten können.

Verletzter Storch in der Wildtierstation Sachsenhagen
Dem verletzten Storchenvater konnte leider nicht mehr geholfen werden Foto: Dr. Florian Brandes

Dr. Florian Brandes

Stationsleiter, Fachtierarzt für Wildtiere und Artenschutz