Dem Tierhalter wurde ein unbegrenztes Tierhalte- und Betreuungsverbot, bezogen auf alle Wirbeltiere auferlegt. „Wir sind erleichtert und froh, dass das Veterinäramt sich zu diesem konsequenten Schritt entschlossen hat“, lobt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin.
Bereits seit Mitte letzten Jahres haben wir immer wieder die Tierhaltung von Matthias O. dokumentiert und Anzeige erstattet. Erst vergangene Woche hatte aktion tier erneut einen Brief an das Veterinäramt geschrieben mit der dringenden Bitte, endlich die Tiere zu beschlagnahmen. Matthias O. hielt bis zuletzt 6-8 Hunde in einem abgelegenen Zwinger inmitten einer Gehölzgruppe auf einem weitläufigen golfplatzähnlichen Gelände am Ortsrand von Seeburg. Seeburg ist ein Ortsteil der Gemeinde Dallgow-Döberitz im Landkreis Havelland in Brandenburg.
Die Hunde mussten die meiste Zeit in ihrem mit Kot und Urin verunreinigten Gefängnis verbringen, häufig ohne Futter und Wasser. Gemäß Zeugenaussagen kam der Halter nur gelegentlich vorbei und ließ die Tiere dann kurz hinter seinem Auto herlaufen. Auch seinen etwa 200 Schafen wurde Matthias O. in keiner Weise gerecht. Die Tiere wurden an unterschiedlichen Orten gehalten: in Seeburg auf dem golfplatzähnlichen Gelände sowie auf einem ehemaligen LPG-Gelände und zeitweise in einem Solarpark am Rande Berlins.
„Viele Schafe hinkten stark, manche konnten nur noch auf den Knien kriechen, teilweise hatten die Tiere geschwollene Beine und Gelenke“, erzählt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Viele litten an Moderhinke, einer entzündlichen und schmerzhaften Klauenerkrankung. Diese Schafe hätten isoliert gehalten, intensiv betreut und tierärztlich versorgt werden müssen. „Immer wieder haben Menschen bei uns angerufen und von toten Schafen berichtet“, erzählt Diplom-Biologin Ursula Bauer.
aktion tier hat herausgefunden, dass Matthias O. bereits zwischen 2002 und 2004 in der Oberlausitz Probleme mit seiner Tierhaltung hatte. Zeugen berichten, dass auch seine spätere Schaf- und Hundehaltung in der Döberitzer Heide katastrophal gewesen sein soll. Nun ist der Spuk zu Glück vorbei. „Wir werden in den nächsten Tage alle Beweise sammeln und Strafanzeige bei der zuständigen Staatsanwaltschaft erstatten, damit Matthias O. für das, was er den Tieren angetan hat, zur Verantwortung gezogen wird“, so Ursula Bauer von aktion tier abschließend.