Nun soll er wieder Tiere halten. Eine Seeburgerin hatte vor einigen Tagen beobachtet, wie Herr O. in Begleitung von 4 Hunden auf dem ehemaligen LPG-Gelände in Seeburg einen Zaun spannte. Die Zeugin kennt die Hunde aus der Zwingerhaltung von Matthias O. auf dem geplanten Golfplatzgelände in Seeburg. Es handelt sich um die gleichen Boardercollies und Schäferhunde, die am 03. Februar angeblich beschlagnahmt wurden. Außerdem hat die Tierfreundin auch noch 9 Schafe sowie 3 Lämmer im Stall des LPG-Geländes entdeckt.
„Bereits am vergangenen Freitag haben wir das Veterinäramt Nauen telefonisch sowie per E-Mail informiert, aber bisher noch keine Antwort erhalten“, sagt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Die Frage, wie es sein kann, dass Matthias O. wieder im Besitz der angeblich beschlagnahmten Tiere sein kann, wurde ebenfalls nicht beantwortet. Seit Ende Mai 2013 hat aktion tier die katastrophale Tierhaltung von Matthias O. mehrfach angezeigt. Am 02.03.2014 haben wir darüber hinaus eine umfangreiche Strafanzeige wegen Tierquälerei bei der Staatsanwaltschaft Potsdam eingereicht (AZ: 4123 Js 9475/14). Unsere Recherchen haben erbracht, dass Herr O. mindestens seit 2002 Probleme mit seiner Tierhaltung an diversen Standorten in Deutschland hatte. Vor allem im Winter 2012/2013, als Matthias O. seine Tiere in der Döberitzer Heide untergebracht hatte, sollen gemäß eines Zeugen täglich bis zu 7 Schafe gestorben sein.
„Die uns zur Verfügung gestellten Fotos aus dieser Zeit zeigen ein unbeschreibliches Tierleid“, sagt Ursula Bauer von aktion tier- Berlin. Bis auf die Knochen abgemagerte Tiere, Berge von Schafskadavern und hochgradig an Räude und Moderhinke erkrankte Tiere. „Im Ergebnis besteht unsererseits der dringende Verdacht, dass Herr O. über die Jahre hinweg für den Tod von mehreren hundert Tieren verantwortlich ist und daneben hunderten von Tieren länger anhaltende oder sich wiederholende erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt hat. Dass Matthias O. bereits nach so kurzer Zeit gegen das erteilte Tierhalte- und Betreuungsverbot verstößt zeigt, dass er nicht Willens ist, sich an behördliche Anordnungen zu halten. „Wir hoffen, dass das Veterinäramt nun tätig wird und die Staatsanwaltschaft Potsdam aufgrund unserer Strafanzeige Anklage erhebt, damit diesem Tierhalter endlich dauerhaft das Handwerk gelegt wird“, so Ursula Bauer abschließend.