„Tierbesitzer, die eine ungewöhnlich große Zecke sichten, sollten diese bei ihrem Tierarzt abgeben“, bittet Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., Tierliebhaber. „Es ist wichtig herauszufinden, inwieweit sich die neue Parasitenspezies bei uns bereits etabliert hat“, begründet sie ihren Aufruf.
Die Riesenzecke hält sich bevorzugt in warmen Gebieten auf. Deshalb fühlt sie sich bei uns momentan aufgrund des außergewöhnlich heißen Sommers auch besonders wohl. Sie kann ihr Opfer über 100 Meter Entfernung lokalisieren. Damit übertrifft sie unsere heimischen Zecken bei weitem.
Fraglich ist jedoch, inwieweit sie den Winter in Deutschland übersteht. Bisher kann man noch darauf bauen, dass die kalten Temperaturen dem Neuankömmling den Garaus machen. „Wir können nur hoffen, dass Exemplare der Gattung Hyalomma die kalte Jahreszeit bei uns nicht überstehen“, so die Veterinärin. „Ansonsten haben wir noch einen Parasiten im Land, der Krankheiten überträgt, von denen wir hierzulande bisher verschont geblieben sind“, begründet sie ihren Wunsch. Hyalomma-Arten übertragen beispielsweise das Krim-Kongo-Virus. Und noch mehr Zecken, als wir ohnehin haben, brauchen wir eigentlich nicht.