Hochglanzwerbung mit den besten Bewertungen der Abstammung und gewonnene Preise. Das macht Eindruck, auch bei mir! Natürlich ist nicht alles schlecht. Es gibt sicherlich auch viele Züchter, die nach bestem Wissen und Gewissen arbeiten. Aber auch sie bekommen eben Vorgaben von Verbänden, nach denen sie sich zu richten haben. Es ist festgelegt wie der Hund einer Rasse auszusehen hat. Dabei spielt es dann auch keine Rolle, wenn es auf Kosten der Gesundheit der Tiere geht. Sicher, viele Besitzer haben großes Glück mit ihrem Hund, der gesund und glücklich alt werden darf. Aber es gibt auch ganz viele, die so einen Leidensweg erleben wie wir. Befasst man sich etwas tiefer mit dem Thema, merkt man schnell, dass es so nicht weitergehen kann.
Die Listen bereits kranker Hunderassen sind endlos lang, und am Ende geht es doch wieder ums Geld. Auch wenn die Züchter und Verbände dies vehement verneinen.
Mein Traum ging in Erfüllung. Ein Berner Sennenhund zog bei mir ein. Ich schwebte im siebten Himmel! Keinen Gedanken verschwendete ich daran, dass er nur sechs Jahre werden sollte. Denn immerhin habe ich ja alles richtig gemacht. Meinte ich jedenfalls. Habe einen Züchter gesucht, der im Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) wie in weiteren Verbänden ist, denn ich wollte ja einen gesunden, stabilen Hund, und das war mir die weite Fahrt, das lange Warten und jeden Euro wert. Als mein kleiner Liebling knapp ein Jahr war, fiel ich aus allen Wolken. Nach einer routinemäßigen Röntgenuntersuchung der Hüfte wurde die Diagnose gestellt: Hüftdysplasie (HD) auf beiden Seiten. Sehr betroffen teilte ich dem Züchter das Ergebnis mit. Er meinte lapidar, das hätte er in seiner Zucht noch nie gehabt. Da dachte ich noch, gut, es sollte nicht, aber kann wohl doch mal passieren! Ich informierte mich eingehend über HD und entschied mich dann für Goldimplantate und anschließende monatliche Besuche beim Tierheilpraktiker mit Akupunktur. Mit sechs Jahren bekam unser Berner dann akutes Nierenversagen (nicht untypisch für diese Rasse, wie ich mir später erklären ließ), von dem er sich nicht mehr erholte. Nach drei Wochen, davon zehn Tage Klinik, mussten wir den Kampf aufgeben und ihn gehen lassen. Für mich brach eine Welt zusammen!