Pressemitteilung

Überraschungspaket Rassehund

Bis dato glaubte so mancher: Kauft man einen Hund beim Züchter, weiß man, was man hat. Erwirbt man einen Border Collie, bekommt man einen gelehrigen Hund. Entscheiden sich die Tierliebhaber für einen Neufundländer, fällt das Zusammenleben mit dem Vierbeiner eher gemütlich aus. Will man hingegen einen ausgewiesenen Familienhund, wird es ein Labrador.

Den vierbeinigen Familienzuwachs anhand von vermeintlichen Rassemerkmalen auszusuchen, ist nicht ratsam. Foto: bogitw / Lizenz: Pixabay https://pixabay.com/de/service/license/

Pustekuchen – amerikanische Forscher fanden heraus, gewissen Rassen bestimmten Verhaltensweisen zuzuordnen, ist so gut wie gar nicht möglich. "Nur weniger als ein Zehntel des gesamten Spektrums des Verhaltens ist auf die jeweilige Rasse zurückzuführen“, berichtet Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., von den Erkenntnissen der umfangreichen Studie. Hierfür wurden Daten von über 18.000 Hunden erfasst, von über 2.000 zudem das Genmaterial analysiert.

„Der Hang zur Aggression war nach dieser Untersuchung beispielsweise völlig unabhängig von der Hunderasse“, führt die Tierärztin ein weiteres wesentliches Ergebnis der Untersuchung an. Die Autoren resümierten, dass es auf keinen Fall ratsam sei, den vierbeinigen Familienzuwachs anhand von vermeintlichen Rassemerkmalen auszusuchen.

„Viel besser ist es, sich in einem Tierheim umzusehen“, empfiehlt Frau Dr. Hölscher. Der Interessent kann den Hund in Ruhe kennenlernen, mit ihm spazieren gehen und bekommt so einen umfassenden Eindruck vom Charakter des Tieres. „Da sieht man, was man bekommt, und kauft nicht die Katze im Sack“, begründet auch die Tierärztin analog zur Studie ihren Rat, lieber einen Hund aus einem Tierheim zu adoptieren, als einen Hund für viel Geld vom Züchter zu kaufen.

weitere Informationen bei:

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.

Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt[at]aktiontier.org