In diesem Jahr haben sich fast 135.000 Menschen an der Wahl zum Vogel des Jahres 2023 beteiligt. Das gewählte Braunkehlchen war zum ersten Mal im Jahr 1987 zum Vogel des Jahres gewählt worden, und zählt in jedem Fall zu den Vogelarten, die mehr Aufmerksamkeit benötigen, da es unter dem Mangel an artenreichen Blüh- und Wiesenstreifen und unter der intensiven Landwirtschaft leidet. Nach Angaben verschiedener Naturschutzverbände gibt es in Deutschland noch ungefähr 19.500-35.000 Brutpaare mit sinkender Tendenz.
Seinen Namen hat das Braunkehlchen durch die orange-braune Färbung von Brust und Kehle. Der ca. 12-14 cm große Vogel lebt als typischer Wiesenvogel gerne in feuchten Wiesen, an Feldrändern und brach liegenden Landschaften, wo er Jagd auf Insekten macht. Im Winter verlässt er die europäischen Gefilde und überwintert südlich der Sahara und kehrt erst im April wieder nach Europa und auch nach Deutschland zurück. Das Norddeutsche Tiefland, vor allem der Osten, aber auch die Hochlagen des Mittelgebirges, werden vom Braunkehlchen gerne besiedelt. Im restlichen Teil Deutschlands kommt das Braunkehlchen nur noch selten vor.
Für das Brutgeschäft benötigt das Braunkehlchen in der Regel ca. einen Monat. Allerdings hat es in den intensiv genutzten Wiesen nicht so viel Zeit zur Verfügung, da die Bodennester, die in kleinen Mulden gebaut werden, regelmäßig vermäht werden und die Brut stirbt. Daher wird immer wieder appelliert, auf die Mahd während der Brutzeit zu verzichten. Zudem kommt es durch den Einsatz von Pestiziden immer mehr zu einem Insektensterben, so dass der Speiseplan des Braunkehlchens zunehmend schrumpft.