Da unklar war, ob es sich um einen Wolf, wolfsähnlichen Hund oder um einen Hybriden handelte, wurden genetische Proben des Tieres zur Untersuchung an das Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen geschickt. Da das nervöse und im Tierheim zunehmend aggressive Verhalten des Tieres den Verdacht auf einen Wolf nahelegte, wurden wir um Hilfe bei der Unterbringung gebeten. Da die Bedingungen im Tierheim mit Hundelärm und Nähe der Menschen eine enorme Belastung für das Tier darstellten, haben wir uns sofort bereit erklärt, den vermeintlichen Wolf in einem unserer Gehege, abseits von Menschen und Stress durch andere Hunde unterzubringen.
Bei unserer Ankunft im Tierheim Aachen zeigte sich, dass das optisch von einem Wolf nicht zu unterscheidende Tier den Schieber zerstört hatte und im Innengehege festsaß, welches durch die Tierheim-Mitarbeiter nicht mehr betreten werden konnte. Mit einem Blasrohr habe ich das Tier betäubt und vor dem Transport in die Wildtierstation vor Ort eine Allgemeinuntersuchung durchgeführt. Dabei wurde ein Transponder gefunden, der eindeutig belegt, dass dieses Tier nicht aus der freien Wildbahn, sondern aus menschlicher Obhut stammt. Ansonsten befand sich der zwei- bis dreijährige Rüde in einem guten Allgemeinzustand. Im Gehege der Wildtierstation hatte das Tier erst einmal Ruhe, um die genetische Untersuchung abzuwarten und dann das weitere Vorgehen mit den Behörden abzuklären.