Die Hersteller weisen auch immer wieder darauf hin, dass Alpha-Chloralose für Haustiere und folglich auch für Raubtiere und Aasfresser ungiftig sei. Praktizierende Tierärzte sind da jedoch ganz anderer Meinung, und es gibt inzwischen schon diverse tiermedizinische Internetseiten, die vor dem Wirkstoff warnen und mögliche Behandlungen bei Vergiftungen beschreiben. Vergiftungssymptome bei Hunden und Katzen sind unter anderem: Seitenlage, Krampfen/Zittern, Untertemperatur, extreme Schreckhaftigkeit sowie eng stehende, schlitzförmige Pupillen. Hunde sollen außerdem stark speicheln. Zum Tod kommt es schließlich entweder durch Unterkühlung oder durch Atemstillstand nach einem Krampfanfall.
Also doch kein humanes Gift ohne Risiken. Derzeit soll es sogar vermehrt zu Alpha-Chloralose-Vergiftungen bei Heimtieren kommen. Das liegt wahrscheinlich daran, dass das Produkt entgegen der ausdrücklichen Anweisung in der Packungsbeilage nicht nur in geschlossenen Räumen, sondern auch im Außenbereich verwendet wird. Und dann sind neben unseren Haustieren auch Wildtiere durch Sekundärvergiftungen gefährdet. Also besser FINGER WEG!
Alternativen zum Gift
Lebendfallen
Hier werden die Mäuse oder Ratten mit Futter in die Fallen gelockt, bleiben unverletzt und können in einer möglichst großen Entfernung (mindestens 1 km) wieder freigelassen werden. Als Köder ist Käse übrigens heutzutage nicht mehr attraktiv. Bewährt haben sich vielmehr Nusskerne, Schokolade oder mit Erdnussbutter vermischte Haferflocken. Die Lebendfallen sollten immer entlang von Wänden aufgestellt werden, da Mäuse ungern Räume durchqueren.
Wirkung: Wenn man es richtig macht und den Geschmack der Nager trifft, recht effektiv. Nachteil: Diese Methode eignet sich nur für eine oder wenige zu fangende Nager.
Natürliche Methoden
Zum Beispiel Pfefferminze, Lavendel oder Abwehrsprays mit ätherischen Ölen. Sollen Mäuse und Ratten vertreiben. Wirkung: Ein Versuch lohnt sich, da es sich um ungefährliche Substanzen handelt. Der Erfolg ist jedoch eher fraglich.
Ultraschallgeräte
Hier sollen Mäuse und Ratten durch Ultraschallwellen in die Flucht gejagt werden. Die Geräte scheinen für Menschen und Haustiere ungefährlich zu sein (und nicht als störend empfunden werden). Wirkung: Die Meinungen von Nutzern gehen auseinander und reichen von „wirkungslos“ bis „alle Mäuse weg“. Der Versuch in unserer Geschäftsstelle in Berlin war nicht von Erfolg gekrönt.
Schlagfallen
Die altbekannte Mausefalle, bei der der Maus oder Ratte durch einen zurückschlagenden Metallbügel das Genick gebrochen wird, kennt wohl jeder. Wirkung: Der Tod durch Genickbruch geht schnell. Wenn man entschlossen ist, die Tiere zu töten oder die Populationen recht groß sind, sind Schlagfallen dem Einsatz von blutgerinnungshemmenden Giften, die einen langsamen und qualvollen Tod bringen, bestimmt vorzuziehen.
Klebefallen
Hierbei handelt es sich im Prinzip um ein unglaublich starkes Klebeband in einem kleinen Schutztunnel, welches mit einem Lochstoff (z.B. Vanille) behandelt wurde.
Wirkung: Soll sehr wirksam sein. Aber die festgeklebten Mäuse verenden langsam und qualvoll. Manche beißen sich die festsitzenden Füßchen ab. Diese Fallen sind Tierquälerei. Der Einsatz ist gemäß Tierschutzgesetz §4 verboten. Dennoch sind sie freiverkäuflich.