Viele Fahrer von Tiertransportern lassen es geschehen, denn Gefährder für Schlachthofmitarbeiter, Fahrer und andere wollen die Tierschützer ganz bewusst nicht sein. Sie berufen sich auf die Friedensideologie von Mahatma Gandhi, aber auch auf die Gesellschaftskritik von Leo Tolstoi. Denn sein Appell lautete, niemand solle die Augen vor Leid verschließen, sondern jeder solle versuchen es zu beenden – auch wenn es ein fremdes Leid sei. Damit sind die Aktivisten nicht allein, viele Vereine möchten auf Tierleid aufmerksam machen, indem sie es veröffentlichen und den Konsumenten vor Augen halten. Doch die Bewegung versteht sich nicht als feste Organisation, jede/r kann sich ihr anschließen und entweder mit einer bestehenden Gruppe auf die Straße gehen oder selbst eine gründen.
Die erste „animal save-Gruppe“ entstand 2010 in Toronto. Seitdem wächst die Bewegung rasant.
Weltweit gibt es bereits rund 1000 Gruppen, in Deutschland sind es etwa 30. Neben den Mahnwachen setzen sie dabei vor allem auf Öffentlichkeit. Zusätzlich zur Presseberichterstattung verbreiten sie Bilder, Termine und Aktionen über soziale Netzwerke wie Facebook und Instagram. Die Aktivisten möchten den Menschen die Augen öffnen und ihnen wieder nahebringen: Das Stück Fleisch im Supermarkt ist nicht irgendein Produkt oder Konsumgut, sondern war einmal ein Tier. Mit ihren Aktionen möchten sie den oft unnahbaren Zahlen der Fleischindustrie Gesichter geben.
Mehr als 770 Millionen Tiere wurden nach offiziellen Angaben 2018 in Deutschland geschlachtet, mit über 90% machten Geflügel wie Hühner, Enten, Gänse und Puten den größten Anteil aus. Um diese Massen von Tieren zu töten und zu zerlegen wurden Mega-Schlachtanlagen wie der Geflügelschlachthof Wietze im Landkreis Celle gebaut. Diese Anlage wurde 2010 errichtet und hatte eine Schlachtkapazität von mehr als 400.000 Hühnern am Tag.