Haushühner

Gartenidylle pur – Hühner in Privathaltungen

Täglich frische Eier. Und idyllisches Hühnergackern auf der Wiese vor dem Haus. Wer will das nicht? Außerdem bringt eine illustre Hühnerschar eine gehörige Portion Ursprünglichkeit in unsere Gärten. Aus diesem Wunsch heraus halten immer mehr Privatpersonen Federvieh aller Couleur auf ihrem Grund und Boden.

Hennen legen Eier unabhängig von der Anwesenheit eines Hahns. Der Hahn ist nur erforderlich, wenn die Eier befruchtet und somit Küken daraus schlüpfen sollen.
Hennen legen Eier unabhängig von der Anwesenheit eines Hahns. Der Hahn ist nur erforderlich, wenn die Eier befruchtet und somit Küken daraus schlüpfen sollen. Foto: © Alexandra Pfitzmann

Doch aufgepasst – in Deutschland muss jedes Huhn der Behörde gemeldet werden. Hier geht es vor allem darum, dass Veterinärämter im Zweifelsfall Seuchenzüge nachvollziehen können. Dabei spielt es keine Rolle, ob nur zwei Hühner oder gar 5.000 gehalten werden. Daraus folgt: Auch Kleinstgruppen bedürfen zwingend der Meldung beim Amt. Mindestens genauso wichtig zu wissen: In Deutschland besteht eine verbindliche Impfpflicht für Hühner. Der Besitzer muss anhand einer Bescheinigung, die von seinem Tierarzt ausgestellt wird, nachweisen können, dass er seine Tiere regelmäßig gegen die Newcastle-Krankheit impfen lässt.

Versäumt der Halter, seine Vögel zu immunisieren, geht er ein hohes Risiko ein. Im Falle eines Krankheitsausbruches im Zusammenhang mit seinem ungeimpften Tierbestand können immense Verbindlichkeiten auf ihn zukommen. Im schlimmsten Fall werden alle anderen Hühnerhaltungen im Umfeld gekeult, also getötet, um eine Ausbreitung der Seuche zu unterbinden. Der für den Ausbruch verantwortliche Tierhalter muss dann sämtliche Folgekosten für diesen Seuchenausbruch tragen. Liegen womöglich große Hühner- oder Putenbestände im Umkreis, stehen schnell fünfstellige Beträge und mehr im Raum. Zudem darf nicht vergessen werden, dass auch einzelne Hühner einmal krank werden können. In diesem Fall einen Tierarzt zu finden, der bezüglich der Behandlung dieser Tiere mit entsprechendem Fachwissen aufwarten kann, ist oft gar nicht so einfach. Ein Huhn ist schließlich keine Katze. Und die Behandlungskosten übersteigen schnell den Anschaffungspreis.

Wer im Zuge der Anschaffung von Hühnern eine gute Tat verrichten möchte, kann sich Tiere aus einer Legebatterie zulegen. Es gibt zahlreiche Organisationen deutschlandweit, die Tiere aus diesen gruseligen Massentierhaltungen vermitteln. In Privathand dürfen diese armen Geschöpfe dann ein zweites Leben erleben, das diesen Namen auch verdient hat.

Hühner zu beobachten bringt jede Menge Spaß und Entspannung. Jedes hat seine eigene Persönlichkeit und die zu ergründen, kann tierisches Vergnügen bereiten.

Ein Huhn in der Praxis von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier.
Ein Huhn in der Praxis von Dr. Tina Hölscher, Tierärztin bei aktion tier. Foto: © aktion tier, Dr. Tina Hölscher

Die Newcastle-Krankheit

Die Newcastle-Krankheit ist eine hochansteckende virale Erkrankung, die hauptsächlich Vögel betrifft und durch das Newcastle-Disease-Virus verursacht wird. Die Symptome variieren je nach Virusstamm und betroffener Vogelart und reichen von plötzlichen Todesfällen, schweren Atemwegserkrankungen und neurologischen Störungen bis hin zu milden Atemwegssymptomen. Die Krankheit wird durch direkten Kontakt mit infizierten Vögeln oder kontaminierten Gegenständen übertragen und ist äußerst ansteckend. Diagnostiziert wird die NewcastleKrankheit durch klinische Untersuchungen und Laboranalysen. Präventive Maßnahmen umfassen strenge Hygienemaßnahmen, regelmäßige Impfungen und die Überwachung von Geflügelbeständen.

Dr. med. vet. Tina Hölscher

Tierärztin bei aktion tier – menschen für tiere e.V.